Titel der Diplomarbeit [622314]
DIPLOMARBEIT
Titel der Diplomarbeit
„Das Spiel und seine Anwendung im Deutsch als
Fremdsprache)Unterricht“
Verfasserin
Agnieszka Kruk
angestrebter akademischer Grad
Magistra der Philosophie (Mag. Phil.)
Wien, im Oktober 2010
Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 332
Studienrichtung lt. Studienblatt: Deutsche Philologie
Betreuer: O. Univ.)Prof. Dr. Hans)Jürgen Krumm
Meinem Mann
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung……………………………….. …………………………………………… …………………… 6
2. Die Geschichte des Spiels – ein historischer Übe rblick…………………………………… 8
2.1. Aufklärung………………………….. …………………………………………… ………………… 9
2.2. Klassik und Romantik…………………. …………………………………………… ………… 10
2.3. 19. Jahrhundert……………………… …………………………………………… ……………. 12
2.4. 20. Jahrhundert……………………… …………………………………………… ……………. 15
3. Zur Definition des Spiels………………….. …………………………………………… …………. 17
3.1. Merkmale des Spiels…………………. …………………………………………… ………… 18
3.1.1. Das Moment der Freiheit……… …………………………………………… …….. 18
3.1.2. Das Moment der inneren Unendlich keit……………………………………… 1 8
3.1.3. Das Moment der Scheinhaftigkeit. …………………………………………… .. 19
3.1.4. Das Moment der Ambivalenz……. …………………………………………… … 19
3.1.5. Das Moment der Geschlossenheit.. …………………………………………… 19
3.1.6. Das Moment der Gegenwärtigkeit.. …………………………………………… . 19
4. Warum spielend lernen?…………………….. …………………………………………… ………. 21
5. Schwierigkeiten der Anwendung von didaktischen S pielen im
Fremdsprachenunterricht…………………… …………………………………………… ………. 25
6. Spielerische Arbeitsformen im Unterricht…….. …………………………………………… .. 27
6.1. Sprechspiele………………………… …………………………………………… ……………. 27
6.2. Würfelspiele………………………… …………………………………………… …………….. 32
6.3. Kartenspiele………………………… …………………………………………… …………….. 35
6.4. Ratespiele………………………….. …………………………………………… ……………… 43
6.5. Unterrichtseinheiten…………………. …………………………………………… …………. 46
7. Präsentation und Auswertung der Fragebögen…… ……………………………………… 52
8. Schlussfolgerungen………………………… …………………………………………… ………… 67
9. Literaturverzeichnis………………………. …………………………………………… ………….. 69
10. Anhang………………………………….. …………………………………………… ……………… 72
11. Lebenslauf………………………………. …………………………………………… …………….. 82
6 1. Einleitung
Der Fremdsprachenerwerb bereitet Lernenden besonder s am Anfang große
Schwierigkeiten. Die Schüler 1 „pauken“ oft viele Wörter und Redewendungen, ohne
ihre Bedeutung zu verstehen, und verlieren dadurch sehr schnell die Lust an der
Arbeit. Es geschieht, dass am Unterricht nur einige Schüler teilnehmen. Der
Unterricht wird weniger interessant, was jedoch nic ht sein muss.
Wer sich um einen Unterricht kümmert, der neben Gra mmatikkenntnissen auch
kommunikative Fähigkeiten in der Fremdsprache zum Z iel hat, muss auch Spiele als
wichtige Übungsverfahren berücksichtigen.
Spielen wird oft als Gegensatz zum Begriff Lernen g esehen oder von Lehrern nur als
Möglichkeit der Belohnung nach einer anstrengenden Phase des Lernens und
Arbeitens betrachtet. Das Spiel hat jedoch als eige nständige Unterrichtsmethode der
Fremdsprachenvermittlung eine Berechtigung.
Wer Spiele hautsächlich zum Einschleifen von sprach lichen Mitteln, zur Auflockerung
des Unterrichts, zur Motivationssteigerung, als Aus füller in Vertretungsstunden oder
zum Leistungswettkampf verwendet, wird nur einen kl einen Teil der Möglichkeiten
ausschöpfen, die Spiele bieten.
Den Ausgangspunkt meiner Arbeit bildet die Frage, w ie weit das Spiel im DaF)
Unterricht Anwendung findet. Ziel meiner Arbeit ist es aufzuzeigen, dass Lernen und
Spielen in der Schule einander nicht ausschließen m üssen.
Zu meinem ersten Impuls, mich mit dem Spiel im DaF) Unterricht zu befassen,
verhalfen mir vor allem meine subjektiven Erfahrung en und Erinnerungen aus der
Schulzeit. Ich habe für meine Diplomarbeit das Them a „Spiel und seine Anwendung
im Deutsch als Fremdsprachen)Unterricht“ gewählt, w eil ich in meiner Schulzeit
einen Deutschunterricht erleben musste, der nicht i nteressant und kaum vielseitig
war. Die Texte, die Aufgaben und die Grammatik ware n zu trocken und zu langweilig.
Daher stellte ich mir bereits sehr früh die Frage, ob Fremdsprachenunterricht nicht
auch etwas motivierender und aufmunternder gestalte t sein könnte.
1 Im Sinne einer besseren Lesbarkeit wurde auf die S chreibweise „SchülerInnen“ und „LehrerInnen“
verzichtet. Wenn von Schülern und Lehrern die Rede ist, sind immer beide Geschlechter gemeint.
7 Die Arbeit ist in einen theoretischen und in einen praktischen Teil gegliedert. Der
theoretische Teil behandelt die Themenbereiche Gesc hichte des Spiels, Definition
und Merkmale des Spiels, spielend lernen und Schwie rigkeiten der Anwendung von
didaktischen Spielen im Fremdsprachenunterricht.
Im praktischen Teil meiner Arbeit stelle ich einige spielerische Aktivitäten vor. Ich
führe Beispiele aus der großen Menge der Sprech), W ürfel), Karten) und Ratespiele
an, mit Hilfe derer man sprachliche Fertigkeiten, G rammatik oder Wortschatz üben
kann. Zur Ergänzung des praktischen Teils benutze i ch einen Fragebogen, durch
den ich feststellen will, welche Meinungen über und Erfahrungen mit dem Spiel im
Unterricht die von mir befragten Lehrer haben.
8 2. Die Geschichte des Spiels – ein historischer Übe rblick
Das Spiel war im Leben der Menschen schon immer wic htig. Kinder und Erwachsene
haben zu allen Zeiten und in allen Kulturkreisen ge spielt.
„Schon die frühesten Bilder des alten Reiches der Ägypter zeigen Puppen, Spieltiere,
Bälle und Wagen zum Ziehen; sie zeigen Kinder, die hüpfen, übereinander
wegspringen und sich balgen, … Offenbar hat man s chon damals das Kinderspiel nicht
nur geduldet und als eine Lebenserscheinung dargest ellt, sondern mit gefertigtem
Spielzeug und mit Theaterrequisiten unterstützt.“ ( Flitner, 1986, S. 13)
Welche Bedeutung dem Spiel zukommt, aber auch wie es ist, eine Bestimmung
seiner Voraussetzungen und Ziele vorzunehmen, kann man an der langen
Geschichte der Erklärungsversuche ablesen, von dene n ich hier nur einige anführe.
In diesem Kapitel meiner Arbeit möchte ich die wich tigsten Entwicklungsphasen der
Spieltheorie darstellen, denn meiner Meinung nach i st die Kenntnis der historischen
Entwicklung und ihrer Vielfalt wichtig, um die he utigen Ansichten über das Spiel zu
verstehen.
Mein Ziel ist es aufzuzeigen, wie verschiedenartig die Position von Spiel sein kann,
wie aus den Versuchen, die Bedeutung des Spiels auf einem bestimmten Aspekt
aufzubauen, schließlich komplexe Erklärungsmodelle entstehen.
Meine Überlegungen werden bei einigen wichtigen Pun kten in der
Entwicklungsgeschichte der Spieltheorie Halt machen . Ich berufe mich dabei vor
allem auf die Arbeiten von Hans Scheuerl und Andrea s Flitner.
Es entstanden im Laufe der Zeit viele Theorien über das Spiel. Die Hauptströmungen
möchte ich nun anhand einiger ihrer Vertreter vorst ellen.
9 2.1 Aufklärung
Von Aristoteles bis zur Aufklärung vertritt man zie mlich einhellig die Meinung, dass
das an sich nutzlose Spiel doch zumindest einen Nut zen für das Lernen bringen
müsse. Zur Zeit der Aufklärung sehen viele Pädagoge n den Nutzen des Spiels nicht
nur in seiner pädagogischen Verwendbarkeit. Sie sin d auch der Meinung, dass das
Spiel den Charakter der Menschen sowohl zeigen als auch formen könne und sind
deshalb gegen eine Unterdrückung des kindlichen Spi els. Diese könnte sich negativ
auf die Entwicklung des Menschen auswirken.
Es herrscht teilweise schon damals eine recht posit ive Meinung über das Spiel.
Dennoch wird dem Spiel, das der Erholung dienen sol l, in der Schule kein Platz
zugestanden. Diese Ansicht wird von Johann Christop h Friedrich Guts Muths
vertreten. Er behauptet, dass „Spiele Belustigungen zur Erholung, geschöpft aus der
Wirksamkeit und verabredeten Form unserer Tätigkeit sind.“ (Scheuerl, 1996, S. 13)
Immanuel Kant tritt außerdem für eine klare Trennun g von Arbeit und Spiel ein,
wobei das Arbeiten in der Schule gelernt werden sol l.
„Man ist unter andern auch darauf verfallen, die Ki nder alles wie im Spiele lernen
zu lassen […] Dies thut eine ganz verkehrte Wirkung . Das Kind soll spielen, es soll
Erholungsstunden haben, aber es muß auch arbeiten l ernen.“ (Kant, 1803, S. 73)
Neue Impulse setzt Jean)Jacques Rousseau. Er leite t in der Geschichte des Spiels
einen neuen Abschnitt ein. Rousseau weist als Erste r darauf hin, dass das Spiel für
die Entwicklung des Kindes eine große Bedeutung hat . Aus diesem Grund ist er auch
der Meinung, dass das Spiel das ureigenste Recht de r Kinder sei. Was so manchem
Erwachsenen nur als nutzlose Spielerei erscheint, h at in Wirklichkeit grundlegende
Bedeutung für das Leben des Kindes, denn im Spiel k ann das Kind der Umwelt
entgegentreten, sie aufnehmen und erfahren. So erku nden Kinder im Spiel die Welt
und ihre physikalischen Gesetze, sie betreiben perm anente Forschung. Rousseau
erkennt etwa, dass Kinder erst durch Bewegung Verst ändnis für den Raum
bekommen. Weiteres entwickeln Kinder im Spiel sowoh l ihre körperlichen Kräfte als
auch ihre Sinne. Für Rousseau ist es also nicht meh r nötig, dem Spiel irgendeinen
direkten Nutzen abzuringen, da er erkannt hat, welc h großen Erfahrungs) und
Übungswert das Spiel dem Kind bietet. Rousseau mein t, dass Kinder erst ab einem
gewissen Alter einen Unterschied zwischen Spiel und anderen Beschäftigungen
10 machen. Vor Erreichen dieser Entwicklungsstufe kann man von ihnen kein mit Fleiß
betriebenes Studium erwarten.
Bis Rousseau herrscht im Hinblick auf das Kinderspi el eine durchwegs negative
Sichtweise. Man sieht das Spiel als eine Art vorhan denes Übel, das man nicht
unterdrücken darf, weil es den Charakter formt. Man versucht, ihm eine positive Seite
abzuringen, indem man es als Mittel zum Zweck, näml ich zum Lernen, verwendet.
Das Spiel wird also dahingehend ausgenutzt, die Kin der zu überlisten. Auf der
anderen Seite trennt man die Begriffe Arbeit und Sp iel als zwei völlig verschiedene
Tätigkeiten, die nichts gemein haben. Dabei zählt d as Lernen in der Schule zur
Arbeit, weshalb das Spiel keinen Platz in der Schul e hat. Auch Rousseau, der eine
völlig andere Ansicht über das Spiel hatte, betont die Trennung von Spiel und Arbeit,
allerdings erst ab dem Erreichen einer gewissen Ent wicklungsstufe. (Scheuerl,1996,
S.15)
Trotzt der Bedeutung, die Rousseau dem Kinderspiel gibt, sieht er im Spiel der
Erwachsenen nur die Erholung von der Arbeit. Rousse au legt mit seiner Meinung
vom Spiel als bedeutendem Einflussfaktor auf die En twicklung des Kindes schon im
18. Jahrhundert den Grundstein für die Arbeiten der Kinderpsychologie am Ende des
19. Jahrhunderts. Diese liefern dann die wissenscha ftlichen Belege für Rousseaus
Behauptungen hinsichtlich des Verhaltens und der Be dürfnisse von Kindern.
2.2 Klassik und Romantik
Nach der Aufklärung erscheint das Spiel nicht mehr nur als Tätigkeit, die eines
ernsthaften Menschen doch relativ unwürdig ist, son dern es wird zum
philosophischen Prinzip erhoben. (Scheuerl S. 32)
Eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Klassik, Friedrich Schiller, gibt auch zum
Ursprung und Wesen des Spiels interessante und für die weitere wissenschaftliche
Beschäftigung mit dem Thema wichtige Bemerkungen. E r ist der Meinung, dass der
Mensch von zwei Grundtrieben, dem Form) und dem Sto fftrieb, bestimmt wird. Die
Synthese dieser beiden bildet einen dritten Trieb, den Spieltrieb. (Scheuerl, S. 32)
11
„ Der sinnliche Trieb will, daß Veränderung sei, da ß die Zeit einen Inhalt habe; der
Formtrieb will, daß die Zeit aufgehoben, daß keine Veränderung sei. Derjenige Trieb
also, in welchem beide verbunden wirken (es sei mir einstweilen, bis ich diese
Benennung gerechtfertigt haben werde, vergönnt, ihn Spieltrieb zu nennen), der
Spieltrieb also würde dahin gerichtet sein, die Zei t in der Zeit aufzuheben, Werden mit
absolutem Sein, Veränderung mit Identität zu verei nbaren.“ (Scheuerl, S. 36)
Schiller ist der Erste, der den Aspekt der Freiheit aufzeigt. Form) und Stofftrieb
schränken dem Menschen entweder durch die Gesetze d er Natur oder durch die
Gesetze der Vernunft ein. Sie üben durch sich selbs t Zwang aus und beschneiden
die Freiheit des einzelnen. Der Spieltrieb hingegen setzt den Menschen physisch
sowie moralisch in Freiheit.
Der zweite wichtige Aspekt neben der Freiheit ist d ie Ästhetik. Schiller setzt das Spiel
der Schönheit gleich. Den Begriff des Spiels bestim mt er folgendermaßen:
„Diesen Namen rechtfertigt der Sprachgebrauch vollk ommen, der alles das, was weder
subjektiv noch objektiv zufällig ist und doch weder äußerlich noch innerlich nötigt, mit
dem Wort Spiel zu bezeichnet pflegt.“ (Scheuerl, S. 36)
Spiel bedeutet also alles, was keinerlei Zwang ausü bt und doch nicht zufällig ist.
Schiller gelangt so zu einem extrem weiten Spielbeg riff und gibt dem Spiel eine
große Bedeutung. Sie lässt sich aus der folgenden, vielzitierten und oft auch
kritisierten Aussage ersehen: „Denn, um es endlich auf einmal herauszusagen, der
Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wo rtes Mensch ist, und er ist nur
da ganz Mensch, wo er spielt.“ (Scheuerl, S. 37)
Das Spiel ist nun mit Ästhetik in Verbindung gebrac ht worden. Seine Elemente, die in
der Aufklärung noch als unnütz oder sogar schädlich angesehen wurden, werden
jetzt positiv gesehen. Damit ist die Phantasiebeton theit und die kreative Seite des
Spiels gemeint.
Friedrich Schleiermacher beschäftigt sich als einer der Ersten mit der
Zukunftsgerichtetheit pädagogischen Handelns. Prinz ipiell sei jegliches
pädagogische Wirken eine Aufopferung der Gegenwart für die Zukunft. Er glaubt,
dass es nicht zulässig sei, einen Lebensaugenblick für einen späteren aufzuopfern.
12 Wenn man pädagogisches Handeln nicht überhaupt absc haffen will, entsteht nun ein
Dilemma. Schleiermacher sieht den Ausweg darin, das s jede Tätigkeit, die auf die
Zukunft gerichtet ist, dem Menschen auch in der Geg enwart Befriedigung bieten
muss. Diesen Anspruch stellt er nun an jegliches pä dagogische Handeln.
Schleiermacher grenzt seinen Spielbegriff von dem d er Übung ab. Seiner Meinung
nach ist das Spiel nur auf die Gegenwart bezogen, d ie Übung hingegen auf die
Zukunft. Daher ist auch er für eine Trennung von Sc hule und Spiel, allerdings erst ab
einem gewissen Alter: davor sollten Übung und Spiel verschmelzen. (Scheuerl, S.
43ff.)
Eine andere wichtige Persönlichkeit des 19. Jahrhun derts, die sich mit dem
Spielthema beschäftigt, ist Friedrich Fröbel. Er si eht im Spiel die höchste Stufe der
Kindesentwicklung, da es das Innere des Kindes dars telle. Er ist der Meinung, dass
das Spiel nicht nur Spielerei sei, sondern eine tie fe Bedeutung und hohen Ernst
habe, weshalb es die Eltern fördern und pflegen müs sten. Er zeigt, dass im
Knabenalter im Spiel sowohl die körperlichen als au ch die geistigen Kräfte erprobt
und ausgebildet werden. Dabei entwickelt sich außer dem moralisches Handeln und
zugleich finden auch Lebensmut und Freude im Spiel der Kinder ihren Ausdruck. Der
Zeitraum des Spiels ist die „Quelle“ des Erwachsene n. Hier wird bestimmt, was aus
einem Menschen wird. (Scheuerl, S. 46ff.)
In der Zeit der Klassik und der Romantik findet man immer noch die Trennung von
Arbeit und Spiel. Neu ist dabei der Aspekt der Frei heit. Er ist ab jetzt untrennbar mit
dem Spiel verknüpft. Bemerkenswert ist auch die For derung Schleiermachers, dass
pädagogisches Handeln auch in der Gegenwart Befried igung bringen soll und nicht
nur zukunftsbezogen sein darf. Zum ersten Mal wird das Spiel in Relation zur Zeit
gesehen.
2.3. 19. Jahrhundert
Im Laufe des 19. Jahrhunderts versucht man nicht me hr, das Wesen des Spiels zu
erfassen oder Gesamtdeutungen zu finden, man zeigt jedoch Interesse für
Teilaspekte und beobachtbare Tatbestände.
13 Eine wichtige Persönlichkeit dieser Zeit, Herber Sp encer, ist überzeugt, dass bei
höher entwickelten Tieren und bei Menschen, die nic ht die ganze Zeit mit der
Besorgung der Nahrung beschäftigt sind, ein Kraftüb erschuss herrscht. Dieser
Kraftüberschuss wird dann im Spiel abreagiert. Spen cer begründet seine
Überzeugung mit einer biologischen Gesetzmäßigkeit, wonach Organe nach längerer
Ruhe besonders bereit zur Aktivität sind. Er meint, dass das Spiel eine gewisse
Übung von später nützlichen Fertigkeiten mit sich b ringe. Dafür sei das Spiel nicht
eigentlich bestimmt, es handle sich vielmehr um ein en Nebeneffekt. Die eigentliche
Daseinsberechtigung des Spiels sei die Verarbeitung von Kraftüberschüssen.
(Scheuerl 1991, S. 55ff.)
Moritz Lazarus ist der Meinung, dass das Spiel eine Bewegung ist, die sich um kein
Ziel bemüht und immer wieder zu sich selbst zurückk ehrt. Lazarus glaubt, dass es
nicht wichtig sei, nach einem Nutzen des Spiels zu suchen, weil das Spiel eine sich
selbst genügende Tätigkeit ist und somit seine Dase insberechtigung in sich trägt.
Lazarus spricht zum ersten Mal über die Bewegung, d as Hin und Her des Spiels,
verfolgt diese Gedanken aber nicht weiter.
Eine andere wichtige Persönlichkeit, Karl Gross, be hauptet, dass alle bisherigen
Theorien nur Teilaspekte des Spiels betrachten. Es gibt auch Theorien, wie die des
Kraftüberschusses oder die der Erholung, die von ei nigen Spielphänomenen
widerlegt werden: So gibt es etwa sowohl Menschen a ls auch Tiere, die bis zur
Erschöpfung spielen. Gross weist darauf hin, dass die Ursache des Spiels im
Lebenswert zu sehen ist. (Scheuerl 1991, S. 66)
Er zeigt einen sehr weit gefassten Spielbegriff:
„ […] wenn man den Begriff so weit nimmt, daß all e Arten reiner, um ihrer eigenen
Reize willen unternommener ‚Vergnügen‘ oder ‚Belust igungen‘ darunter fallen – und in
dieser umfassenden Bedeutung wollen wir den Ausdruc k gebrauchen.“ (Groos 1922, S.
1f)
Der Lebenswert des Spiels zeigt sich in drei Formen : in der Einübung, der Ergänzung
und der Erholung. Je höher entwickelt ein Lebewesen ist, desto weniger ist es zu
Beginn seines Lebens für dieses gerüstet. Es bedarf der Fürsorge der Erwachsenen,
um überhaupt überleben zu können. Gross ist der Mei nung, dass das Lebewesen so
14 hilflos ist, damit es lernt, sich selbst zu helfen – und dies geschieht im Spiel. Das
Spiel ermöglicht zuerst die Selbstausbildung. Hieri n beweist Gross den großen
Lebenswert des Spiels.
„Das ist die erste und ursprünglichste Form, in der uns der gewaltige Lebenswert des
Spielens entgegentritt: das Spiel als Einübung, als Selbstausbildung des
heranwachsenden höheren Lebewesens.“ (Scheuerl 1991 , S. 67)
Gross ist der Meinung, dass das menschliche Leben i n verschiedene Erlebnis)
Sphären unterteilt ist. Eine davon ist die Spiel)Sp häre. Sie ist durch ihre
Ungezwungenheit und ihren befreienden Charakter bes timmt. Je mehr man den
Alltag beim Spielen hinter sich lassen kann und ber eit ist, in diese Welt mit all ihren
Illusionen einzutauchen, desto größer ist der Erhol ungswert. (Scheuerl 1991, S. 73)
Gross beschreibt diese Spiel)Sphäre wie folgt:
„Mit einer Stimmung des ‚Nichtgezwungenseins‘ und ‚ Gernewollens‘ öffnen wir die Türe
zu seiner Scheinwelt, wie wir aus der staubigen Lan dstraße aufatmend in einen
schönen Garten eintreten, den hohen Mauern von dem Treiben und Hasten des
Verkehrsweges abschließen. Diese Stimmung breitet s ich nachwirkend als ein
goldenes Gewebe über die ganze Spielsphäre aus.“ (S cheuerl 1991, S. 73)
Im 19. Jahrhundert sehen wir, dass gerade Karl Gros s und Moritz Lazarus
Besonderes für die Weiterentwicklung der Spieltheor ien leisten. Gross kommt zu der
Erkenntnis, dass in der Spieltheorie immer nur Teil aspekte behandelt wurden und
spricht von drei Aspekten: Einübung, Ergänzung und Erholung. Je nach
Entwicklungsstand des Menschen übt das Spiel andere Funktionen aus, es begleitet
den Menschen jedoch sein ganzes Leben lang. Ein wic htiger Aspekt ist es auch der
Perspektivenwechsel auf Erwachsenenspiele. Das Spie l wird hier als wichtiger
Bestandteil menschlichen Lebens gesehen; gerade für den Erwachsenen bietet es
Ausgleich und Erholung.
Bei Gross sehen wir sowohl die Trennung von Spiel u nd Arbeit als auch die
Trennung von Spiel und Schule. Zu Beginn des Lebens lernt das Kind durch das
Spielen, doch sobald es in der Schule ist, übernimm t das Spiel die
Erholungsfunktion. Groos zeigt auch, dass das Spiel als ein komplexes Gebilde
gesehen wird und mehrere Aspekte aufweist. Gross b etont den Lebenswert des
Spiels für Menschen jeglicher Altersstufe. Er kehrt auch die Bedeutung des Spiels für
15 die menschliche Kultur schlechthin hervor. Lazarus entdeckt, dass das Spiel immer
eine gewisse Bewegungsstruktur hat und dass es eine eigene Dynamik besitzt.
2.4. 20. Jahrhundert
Eine wichtige Persönlichkeit dieses Jahrhunderts is t Aloys Fischer. Er versucht wie
viele vor ihm, Spiel und Arbeit getrennt darstellen . Fischer weist darauf hin, dass die
Unterscheidungsmerkmale nicht im Äußeren liegen, so ndern in der Einstellung der
Person zu den von ihr ausgeführten Tätigkeiten. Die Arbeiten Schillers, Spencers
und Gross‘ nimmt er als Grundlage. Die in diesen Ar beiten gebotenen
Charakterisierungen des Spiels bieten für ihn aber zu wenig. Die Ansicht, dass das
an sich zwecklose Spiel teleologisch gesehen gewiss e Funktionen erfüllt, wie die
Entfaltung von Kräften, die Vorbereitung auf später es Handeln oder die Erholung,
genügt Fischer bei der Beschreibung des Gesamtphäno mens Spiel nicht. Die
Ursache für diese eingeschränkte Sichtweise sieht e r darin, dass nur Teile des
Phänomens Spiel, nämlich das Kinder), Gesellschafts ) und Erholungsspiel,
Ausgangspunkte für die oben genannten Arbeiten ware n. Fischer jedoch ist
dagegen, das Spiel auf gewisse Arten von Tätigkeite n einzuschränken und andere
automatisch dem Begriff ‚Arbeit‘ zuzuordnen. Er ist der Meinung, dass jegliche
Tätigkeit sowohl als Arbeit als auch als Spiel in E rscheinung treten kann.
Hier liegt auch der Kern von Fischers Spielverständ nis. Er meint, dass man das
ganze Phänomen Spiel nur dann erfassen könne, wenn man den Gedanken, dass
das gesamte Leben des Menschen ein Spiel sein könnt e, zulasse. Fischer
behauptet, dass eigentlich alles gespielt werden ka nn. Letztlich hängt es vom
Individuum ab, wie es sein Leben sieht, ob als Spie l oder nicht. Die wahre Größe
erreicht für Fischer aber nur der Spieler, der ja d ie absolute Souveränität gegenüber
allen äußeren Zwängen und Forderungen bewahren kann .
Fischer kritisiert weiters die scharfe Trennung in Arbeit als unlustvolle und nur als
Mittel zum Zweck erträgliche Tätigkeit auf der eine n und Spiel als lustvolle und
unmittelbar gewertete Tätigkeit auf der anderen Sei te. (Scheuerl 1991, S. 83ff.)
16 Der Psychologe Karl Bühler geht von Spencers Annahm e, dass die Entladung von
Kraftüberschüssen immer mit einer Funktionslust kom biniert sei, aus. Bühler vertritt
die Meinung, dass Funktionslust nicht nur bei der E ntladung von Kräften, sondern
auch bei der Aufnahme jeder Art von Energie entsteh e. Diese veredelte Funktionslust
sei formgebunden und von Gestaltungsprinzipien getr agen, weshalb sie von einem
vorhandenen Kraftüberschuss unabhängig geworden sei . Auf diese Art und Weise
erklärt Bühler das oft bis zur völligen Erschöpfung reichende Kinderspiel. Der eine
sieht das Spiel als zukunftsbezogen, der andere in Hinblick auf die Vergangenheit.
Bühler fordert ein Gegenwartsprinzip des Spiels und geht von folgendem Axiom aus:
„Die Natur opfert nicht wie ein schlechter Schulmei ster die Gegenwart der Zukunft.“
(Scheuerl 1991, S. 96ff.)
Bühler meint, dass dieses Gegenwartsprinzip in der Motivation zum Spielen liege, die
wiederum in der Funktionslust wurzle. Davon ausgehe nd definiert er das Spiel über
die Funktionslust. (Scheuerl 1991, S. 92ff.)
Gerade die von Bühler beschriebene Lust, die mit de m Spiel verbunden ist,
rechtfertigt für mich dessen Einsatz im Unterricht. Dabei ist zu beachten, dass Bühler
nur Spiele bearbeitet hat, die von Kindern selbst g ewählt wurden. Ich glaube jedoch
nicht, dass jedes Spiel automatisch bei jedem Kind ein Lustempfinden auslösen
kann. Darin liegt auch ein Teil der Problematik bei m Einsatz von Spielen im
Unterricht.
17 3. Zur Definition des Spiels
Das Spiel oder das Spielen ist eine Tätigkeitsform des menschlichen Seins – aus
anthropologischer Sicht wird das Spiel als eine Gru nderscheinung alles Lebendigen,
als eine Urform des Lebens bei Mensch und Tier beze ichnet:
Es ist nicht nur eine Handlungsmöglichkeit und spez ifische Verhaltensform für Kinder,
sondern für den Menschen in allen Lebensphasen schl echthin. Dies war das Spiel
schon immer, so lange es Menschen gibt, wie ein Bli ck in die Spielgeschichte
der Menschheit belegen wird.“ (Walter, 1993, S.16)
Johan Huzinga sieht im Spiel den Ausgangspunkt unse rer Kultur. Er stellt neben den
schaffenden Menschen (Homo faber) den spielenden Me nschen (Homo ludens). Den
Ursprung des Spiels sieht er im Bedürfnis nach schö pferischer und phantasieerfüllter
Gestaltung, Bewegung und Darstellung, entsprechend den individuellen
Bedürfnissen des Spielenden.
Adolf Portmann stellt in seinen biologisch)anthropo logischen Arbeiten das Phänomen
Spiel als Grunderscheinung alles Lebendigen dar und bezeichnet es ganz allgemein
als gestaltete Zeit:
„Spiel ist freier Umgang mit der Zeit, ist erfüllte Zeit; es schenkt sinnvolles Erleben
jenseits aller Erwartungswerte, es ist ein Tun mit Spannung und Lösung, ein Umgang
mit einem Partner, der mit einem spielt … Suchen wir nach dem Besonderen dieser
Lebensform „Spiel“, so sehe ich sie in der Eigenart ihres Umgangs mit der Zeit, in der
Möglichkeit ihrer Zeitgestaltung.“ (A. Portmann, 19 98, S. 55f.)
Fragt man nach der Bedeutung des Begriffs „Spiel“, so kann dazu jeder etwas
assoziieren. Für das Wort „Spiel“ finden wir in der Alltagssprache eine Unzahl von
Bedeutungen und Verwendungen. Man spricht z.B. vom Computerspiel, vom
Kartenspiel der Erwachsenen, vom Sandkastenspiel de r Kinder, vom Schauspiel,
vom Spiel der Natur oder vom Instrumentalspiel.
Auch in Redewendungen kommen verschiedene Bedeutung en des Begriffes zum
Ausdruck. Wenn jemand unehrlich ist, wird das oft m it „ein falsches Spiel spielen“
umschrieben. „Das Spiel ist aus“ kann bedeuten, das s ein Gesellschaftsspiel zu
Ende ist, also Sieger und Verlierer feststehen. Gef ährdet sich jemand selbst oder
andere, so bezeichnet man es als „Spiel mit dem Feu er“ oder als „gefährliches Spiel“.
In den eben erwähnten Redewendungen kommt zwar der Wortstamm „Spiel“ vor,
18 jedoch immer in einer anderen semantischen Bedeutun g. In der englischen Sprache
wird durch die Wörter „play“ und „game“ stärker dif ferenziert als in der deutschen
Sprache. Hier besteht die Gefahr, dass Spiel und Sp ielen zu Allgemeinbegriffen ohne
wirkliche Trennschärfe verkommen.
Bei der Literaturrecherche zum Thema Spiel fällt au f, dass es sich schwierig
gestaltet, dem Wesen des Spiels auf den Grund zu ge hen und somit zu keiner klaren
Abgrenzung des Begriffs zu kommen ist. Zwar wird de utlich, dass die Merkmale der
Tätigkeit „Spielen“ relativ einstimmig definiert we rden, doch macht sich bemerkbar,
dass die vielfältigen Funktionen und Erscheinungsfo rmen die Begriffsbestimmung
erschweren.
3.1 Merkmale des Spiels
Es gibt zahlreiche Theorien zu Spielen und ihrem Ur sprung. Ich greife hier auf Hans
Scheuerl zurück, der folgende Merkmale beschrieben hat:
3.1.1 Das Moment der Freiheit:
„Das Spiel verfolgt keinen außerhalb seiner selbst liegenden Zweck“ (Scheuerl 1990,
S. 69). Es ist also frei von Arbeit, Problemen, Sor gen und dem Kampf ums Dasein.
Der Spielende muss frei sein bzw. sich für das Spie l frei machen. Diese Freiheit gilt
auch, wenn das Spiel in sich geregelt ist: „[…] s ie (die Spielenden) sind nach außen
hin frei, mögen sie innerhalb ihres Spiels auch noc h so sehr an Regeln und
Vorschriften gebunden sein.“ (Scheuerl 1990, S.70)
3.1.2 Das Moment der inneren Unendlichkeit:
Ein Spiel ist beliebig oft wiederholbar und die Spi eler streben beim Spiel nach
zeitlicher Ausdehnung. Im Gegensatz zur Arbeit soll das Spiel nicht erledigt,
eliminiert und hinter sich gebracht werden, sondern ist auf „Ewigkeit“ angelegt, d. h.
während des Spiels könnte das Spiel gefühlsmäßig ew ig so weiter gehen.
19 3.1.3 Das Moment der Scheinhaftigkeit:
Die bereits beschriebene Freiheit des Spiels bezieh t sich auf den „Zwang der
Realität“. Der Spielende kann es sich erlauben, der Realität zu entkommen und sich
dem Schein hinzugeben. Man könnte sagen, im Spiel e ntsteht eine virtuelle Realität,
das Spiel könnte als Abbild einer Realität angesehe n werden.
3.1.4 Das Moment der Ambivalenz:
Es muss einen Wechsel zwischen Spannung und Entspan nung geben, damit das
Spiel nicht an Reiz verliert, aber auch nicht überf ordert.
„So bedarf das Spiel einer maßvollen Spannung. Span nungslosigkeit wäre der Tod für
das Spiel. Anderseits würde eine zu hohe Spannung s ogleich einen auf Beendigung
der Spannung gerichteten Befriedigungswunsch hervor rufen, der die Ambivalenz
überwältigen müßte.“ (Scheuerl 1990, S. 92)
3.1.5 Das Moment der Geschlossenheit:
Spiele sind regelgeleitet. Sie sind zeitlich und rä umlich begrenzt.
„Im Großen wie im Kleinen, im Ernsten wie im Heiter en, im Trauerspiel wie im
Kartenspiel, im Hazardspiel wie im Ballspiel des Ki ndes sind Grenzen unentbehrlich für
das Bestehen des Spiels.“ (Scheuerl 1990, S. 92)
3.1.6 Das Moment der Gegenwärtigkeit:
Das Spiel ist „aus der Kontinuität der Zeitreihe he rausgelöst“ (Scheuerl 1990, S.98).
Es „bildet keine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft“ (Scheuerl 1990, S.
98).
Diese Aspekte kann man im Wesentlichen auch bei Fin ke, Buytendijk, Caillois oder
Huizinga wiederfinden.
20 Die Definition des Spiels bringt Johan Huizinga fol gendermaßen zum Ausdruck:
Der Form nach betrachtet kann man das Spi el… eine freie
Handlung nennen, die als ‚so nicht gemein t‘ und außerhalb des
gewöhnlichen Lebens stehend empfunden wird und trotzdem den
Spieler völlig in Beschlag nehmen kann, an die kein materielles
Interesse gebunden ist und mit der kein Nu tzen erworben wird, die
sich außerhalb einer bestimmten Zeit und e ines bestimmten Raumes
vollzieht, die nach bestimmten Regeln ordn ungsmäßig verläuft…
(Huizinga, 1956, S. 20 zitiert nach Wegener/Krumm, 1982, S. 189)
21 4. Warum spielend lernen?
Interessant scheint mir die oben genannte Frage zu sein, ob Spiele als Gegenteil zur
Arbeit betrachtet werden sollen, oder sie ein zentr aler Bestandteil des Lernprozesses
sein sollen. Wer sich an seine eigene Schulzeit eri nnert oder unterrichtet weiß, dass
sich Schüler über Spiele im Unterricht freuen. Für sie bedeuten Spiele weniger eine
Lernsituation als vielmehr eine willkommene Abwechs lung.
Behme, die sich vorrangig mit dem Sprechspiel befas st, will Sprechspiel und Arbeit
nicht trennen, denn:
• Derartige Spiele erfordern z. B. Konzentration, De nken, Regeln, Planen,
Empathie, Ambiguität, Selbständigkeit, Disziplin, S elbst) und
Mitverantwortlichkeit sowie Hör) und Sprechhandeln.
• Solche Spiele haben zudem Übungswert und das Üben bzw. Lernen wird als
eine Art von Arbeit gesellschaftlich anerkannt.
• Alle Spiele verfolgen und verzeichnen Lerneffekte, da sie wirklichkeits),
lernstoff), aktions) und erfahrungsbezogen sind.
• Diese Spiele wirken auf die Teilnehmer anstrengend aber auch anregend.
• Die Spiele fördern die Selbstbestätigung und die Z ufriedenheit, die sich als
Begleiterscheinungen auch bei einer gelungenen und akzeptierten
Arbeitstätigkeit einstellen. (Behme, 1992, S. 10)
Es ist auch zu betonen, dass Lernspiele Selbständig keit, Konzentration, Disziplin
erfordern, doch trifft dies auf alle Spiele zu. Auc h gewöhnliche Spiele wie Sportspiele
oder Geschicklichkeitsspiele können anstrengend sei n. Selbst wenn einem anderen
Spiel der Lern) und Übungswert abgesprochen wird, s tellt sich hier die Frage,
inwieweit Schüler das Spiel im Unterricht tatsächli ch als Arbeit verstehen und
inwieweit sie den Sinn und Nutzen des Spiels durchs chauen. Fraglich ist es aber
auch, ob es wirklich notwendig ist, sich der Lernsi tuation im Spiel bewusst zu sein.
Ob Spiel als Arbeit gesehen wird, hängt von verschi edenen Faktoren ab. Es
entstehen viele Fragen: Zu welchem Zeitpunkt wird d as Spiel eingesetzt und welches
Ziel will der Lehrer erreichen? Soll es eine Locker ungsübung darstellen, um die
22 Lerner zu einem ungezwungeneren Umgang mir der Spra che zu bewegen? Handelt
es sich um ein Simulations) oder Rollenspiel, etwa ein Gespräch beim Arzt? Spielt
man, nachdem der Lehrer anstrengende Grammatik erlä utert hat?
Wiederholende Übungen sind im Fremdsprachenunterric ht kaum vermeidbar. Sie
rufen aber auch schnell Langweile hervor, weshalb L ehrende auf das Spiel
zurückgreifen können. Durch das Spiel fühlt sich de r Lerner angesprochen und wird
dadurch sprachlich aktiv.
Spiele dienen nach Kleppin auch Verhaltenszielen. S ie hebt besonders die
Erziehung zur Kooperationsbereitschaft und die Förd erung von Empathiefähigkeit
hervor. Wenn Kleingruppen gegeneinander antreten, h elfen sich die Schüler in einer
Gemeinschaft. Sie lernen, sich in andere Personen h ineinzuversetzen, was gerade
aus interkultureller Sicht von Bedeutung ist. (vgl. Kleppin, 1980, S. 21ff.)
Aufschlussreiche und sehr interessante Bemerkungen liefert Heinz Klippert. Er meint,
dass im Spielen vor allem die Kommunikations) und A usdruckfähigkeit gesteigert
werden kann. Das Spiel im Unterricht kann die Komm uniaktion und das Vertrauen
zwischen den Schülern und Lehrer fördern. (Klippert , 1996, S.15)
Kaiser und Kaminski bemerken, dass die Schüler sich im Spielen intensiver und
wirksamer mit dem Stoff auseinandersetzen. Das soll also ein zentraler Grund für die
stärkere Einbindung von Spielen im Unterricht sein (Kaiser/ Kaminski 1994, S.147).
Allgemein ist den Unterrichtsspielen jedoch ein wei terer positiver Effekt
zuzuschreiben, der mir als sehr bedeutsam erscheint . Spiele bauen die
Lehrerzentriertheit im Unterricht ab und werden dam it einer Forderung gerecht, die
heute stärker denn je postuliert wird. Während des Spiels steht der Schüler im
Mittelpunkt des Lernprozesses. Die Hierarchie zwisc hen Lehrer und Schüler wird
aufgehoben, egal ob der Lehrer mitspielt, ob er Spi elleiter ist oder ob er sich
heraushält. Die gemeinsame Teilnahme von Lehrern un d Schülern an den
Sprachspielen verringert unbemerkbar den Abstand zw ischen ihnen und schafft ein
Klima der Partnerschaft, der Zusammenarbeit und des Vertrauens. Auch zwischen
23 den Schülern entsteht eine neue Kommunikationssitua tion. (vgl. Wegener/Krumm,
1982, S. 199f.)
Sprache kann man nur durch ihre Anwendung beherrsch en. Diese Feststellung ruft
keine Zweifel hervor, doch gelingt es während des U nterrichts nicht immer,
Situationen zu schaffen, in denen die Anwendung de r geübten sprachlichen
Strukturen natürlich vorkommt. Oft wiederholen die Schüler nur automatisch die aus
dem Kontext herausfallenden Sätze, die mit keinen a uthentischen Tätigkeiten
verbunden sind und die danach ganz schnell vergesse n werden. Viele Deutschlehrer
überlegen deshalb, wie sie den Unterricht attraktiv er gestalten können und wie sie
positiv stimulierende Situationen schaffen können, die die Schüler zum Reagieren in
der Fremdsprache verleiten. Für diesen Zweck können wir Sprachspiele verwenden
(Hoppe 1983, S.294).
Meines Erachtens führen Sprachspiele eine Fremdspra che gewissermaßen natürlich
ein, entwickeln den Reflex, beugen der Langeweile v or und begünstigen die
Atmosphäre des Wettbewerbs.
Beim traditionellen Lehren dominiert der Lehrer als Angeber aller Informationen
während der Schüler lange Zeit passiver Abgeber des Inhalts bleibt. Ein solcher
Lehrverlauf sichert zwar den Inhalt der Materialstr uktur und ihre logische Anordnung,
beachtet jedoch nicht, wie sich der Schüler das Mat erial aneignet. Auf diese Weise
entstehen Lücken und ein didaktischer Misserfolg. E ines der charakteristischen
Merkmale des kommunikativen Verhältnisses ist die R ichtung der Aufmerksamkeit
vom Lehrer auf den Schüler und seine Begabungen, In teressen und Lehrstrategien .
Eine der Lehrstrategien lässt den Lehrer seine dida ktischen Aufgaben in Form eines
Spiels realisieren.
Spiele entwickeln Wahrnehmungsvermögen und Genauigk eit, sie bilden die
Phantasie, stärken den Willen und die Lernmotivatio n und tragen zur allgemeinen
Entwicklung des Schülers bei. Sie fördern die Lernb ereitschaft, helfen durch
interessante Lexikarbeit bei der Überwindung von Er müdungserscheinungen, bieten
gute Möglichkeiten zur Automatisierung sprachlicher Strukturen und auch zur Bildung
fehlerfreier Äußerungen, tragen zur konzentrierten Aufmerksamkeit der Schüler und
24 zu einer gesteigerten Aktivität auch der leistungss chwachen Schüler bei und dienen
so der Auflockerung und Abwechslung des Unterrichts sowie schließlich als
Motivation zum Gebrauch der Fremdsprache (Koenig 20 03, S.9).
Sprachspiele rufen spontane Reaktionen der Schüler hervor. Ein Sprecher weiß im
Normalfall nicht, was sein Gesprächspartner ihn fra gen bzw. ihm entgegen wird. Für
Schüler sind Spiele eine gute Kontrolle ihrer Kennt nisse. Für die Lehrer bilden sie
eine Informationsquelle über das Leistungsniveau de r Schüler.
Während des Spiels lernen die Schüler die Aufmerksa mkeit auf verschiedene
Probleme lenken, sie üben die Ausdauer und trainier en das Gedächtnis. Die Schüler
lernen, Sachen richtig zuzuordnen und zu klassifizi eren. Sie lösen dabei
verschiedene Probleme und erwerben neue Kenntnisse. Die Sprachspiele beziehen
sich auf die aktuelle Lebenserfahrung der Schüler u nd geben ihnen die Möglichkeit,
mit ihrem Sprachwissen zu prahlen. Im Unterschied z u vielen üblichen Übungen
erfreuen sich Spiele einer großen Popularität, weil sie Entspannung bringen. Sie
wecken viele positive Erregungen und bewirken einen unwillkürlichen Verlauf des
Lernprozesses (Ehnert 1982, S.205f). Sprachspiele e rmöglichen die Aktivität der
ganzen Klasse, auch der schwachen Schüler. Oft sind sich die Schüler nicht
bewusst, dass sie während der Spiele manchmal die s chwierigsten Aufgaben lösen.
25 5. Schwierigkeiten der Anwendung von didaktischen S pielen
im Fremdsprachenunterricht
Obwohl die didaktischen Spiele den Unterricht inter essanter machen, geben sich
nicht viele Lehrer Mühe, sie einzusetzen und auszun utzen.
Es gibt einige Gründe für diese Erscheinung. Zunäch st ergeben sich Schwierigkeiten
aus der Organisation der gemeinsamen Handlung in sc hülerstarken Klassen. Wenn
wir das Spiel als Unterricht verstehen, an dem alle Schüler gleichzeitig teilnehmen,
ist es leicht einzusehen, warum viele Lehrer Widers tände gegen die Einführung
dieses Unterrichts haben. Man kann bezweifeln, ob e s technisch möglich ist,
irgendein Spiel mit einer so großen Anzahl von Schü lern durchzuführen. Die Lehrer
befürchten Lärm, Chaos und auch Versäumnisse in der effektiven Ausnutzung eines
Spiels. 2
Der zweite Grund liegt in der Überzeugung, dass man durch Spiele nur
unbedeutende Themen einführen und üben kann. Der Le hrer sollte sich jedoch von
Schwierigkeiten nicht beirren lassen und nicht auf didaktische Spiele im Unterricht
verzichten.
Beginnen wir mit dem Problem der Anzahl der Spielte ilnehmer. Es ist wahr, dass ein
Spiel, bei dem sich 30 oder mehr Schüler überschrei en und durchzwängen, keinen
Sinn hätte. Vor der Auswahl eines Spiels muss der L ehrer dessen Funktion und Ziel
genau bestimmen. Er muss das Spiel den entsprechend en Bedingungen anpassen,
in denen es durchgeführt werden soll. (Kleppin,2007 , S.263ff)
An einigen Spielen kann sich jeder beteiligen, z.B. löst jeder Teilnehmer dasselbe
Problem, etwa beim Kreuzworträtsel. Manchmal gibt e s nur einige wenige direkte
Ausführer während andere Schüler die Rolle der Schi edsrichter übernehmen. Sie
korrigieren Fehler, beurteilen, wählen den Sieger a us und verteilen Preise. Aktivität
der ganzen Klasse beugt während des Unterrichts sow ohl der Langweile als auch
dem Lärm vor. Der Schüler schenkt seine ganze Aufme rksamkeit der gestellten
Aufgabe, um sie möglichst richtig zu lösen.
Kann man mit Hilfe von Spielen wirklich nur jene Pr obleme lösen, die für die Sprache
unbedeutend sind?
2 Eigene Forschung – Fragebogen zum Thema „Das Spiel und seine Anwendung im DaF)Unterricht“,
durchgeführt im Mai 2010.
26 Sprachspiele dienen der Entwicklung aller Fertigkei ten und dabei bildet sich die
Kommunikationsfähigkeit aus. Alle Übungen, die den Wortschatz oder die Grammatik
kontrollieren, können auch in ein Spiel umgewandelt werden.
Durch Spiele kann man fast alles üben. Die Umwandlu ng verschiedener typischer
Automatisierungsübungen im Spiel bringt eine Steige rung der Sprachbeherrschung
mit sich. Die Schüler haben große Freude am Sprach spiel. Manchmal könnten
Lehrer größeren Erfolg erzielen, wenn sie ein Spiel als Festigungsform benutzten.
(Kleppin, 2007, S. 264)
Zum Schluss will ich das Problem der Spielgegenstän de berühren, auf die viele
Spiele nicht verzichten können und deren Herstellun g dem Lehrer manchmal große
Mühe bereitet. Die Spielgegenstände müssen vom Lehr er nicht selbst angefertigt
werden: oft stellen die Schüler die Requisiten gern während des Kunstunterrichts her.
So wird das Spiel für sie sogar noch interessanter, da sie zu seiner Gestaltung selber
beitragen. 3
3 Eigene Forschung – Fragebogen zum Thema „Das Spiel und seine Anwendung im DaF)Unterricht“,
durchgeführt im Mai 2010.
27 6. Spielerische Arbeitsformen im Unterricht
6.1. Sprechspiele
• Was fehlt Ihnen denn?
Sprechintentionen
Schmerzen benennen
um Rat fragen, Ratschläge
geben, Medikamente und
Maßnahmen verordnen.
Fertigkeiten sprechen, lesen, hören.
Wortschatz Wortfelder „Arzt“ und Krankheiten“
Material
pro Gruppe eine Fotokopie der 6
Rollenkarten, bereits in
einzelne Karten zerschnitten.
Redemittel
Es geht mir sehr schlecht.
Ich fühle mich nicht wohl.
Was fehlt Ihnen?
Haben Sie Schmerzen?
Tut Ihnen der/die/das….weh?
Haben Sie Husten?
Ihr Hals ist rot.
Was empfehlen Sie mir?
Das Beste ist, Sie….
Nehmen Sie… mal täglich… gegen…
28 Spielbeschreibung
Es gibt Gruppen zu sechs Personen. Drei Mitspieler spielen den Arzt/die Ärztin, drei
die Patienten. Die Patienten leiden an einer Reihe von Symptomen. Jeder Patient
geht von einem Arzt zum anderen, schildert seine Sy mptome, hört sich an, was die
Ärzte empfehlen und entscheidet dann, welche Behand lung er für seine Krankheit für
die beste hält. Jede(r) Arzt/Ärztin hat für jede de r drei Krankheiten (Grippe,
Magenverstimmung, Sonnenstich mit Sonnenbrand) Beha ndlungsratschläge zu
geben. Für alle drei Krankheiten befinden sich ver schiedene Behandlungsansätze
im Spiel: einer der traditionellen Medizin, ein nat urheilkundlicher und ein vollkommen
unsinniger, zum Beispiel:
) Grippe: Kopf in den Kühlschrank
) Magenverstimmung: Schokolade und Weingummi
) Sonnenstich mit Sonnenbrand: Bad in heißem Salzw asser
Es geht nicht darum, dass die Patienten ihren gesam ten Text in einem Stück
sprechen, sondern dass die Ärzte/Ärztinnen durch be stimmte Fragen dafür sorgen,
dass ein Dialog entsteht. Das Spiel ist beendet, we nn jeder Patient jedem Arzt gehört
hat und sich für eine Behandlung entschieden hat.
(Quelle: Sanchez, 1997, S. 28)
Bei diesem Spiel werden Sprechen, Hör) und Lesevers tehen geübt. Das Spiel
simuliert eine authentische Situation. Ich habe die ses Spiel ausgewählt, dass es den
Lernenden die Möglichkeit bietet, miteinander ins G espräch zu kommen. Das Spiel
dient ebenfalls zur Festigung des Wortschatzes zum Thema Arzt und Krankheiten.
Es wird dabei geübt, sich im Raum zu bewegen und ve rschiedene Partner zu
wählen. So wird die Kontaktbereitschaft entwickelt und kooperative Beziehungen
werden unterstützt.
29 • Koffer packen
Sprechintentionen Kleidungsstücke benennen
Fertigkeiten sprechen, hören
Grammatik
Adjektivdeklination im Akkusativ,
Zahlen,
Pluralformen,
Nomen im Dativ.
Material keines
Redemittel
Ich packe meinen Koffer und
lege eine Bluse hinein.
Ich packe meinen Koffer und
lege das gelbe Hemd, die
schwarzen Schuhe … hinein.
Ich packe meinen Koffer und
lege zwei Hosen, drei Röcke,
vier Schuhe hinein.
Spielbeschreibung
Die Schüler sitzen im Kreis. Eine Person (die Lehrk raft oder ein Schüler) beginnt: „Ich
packe meinen Koffer und lege eine Bluse hinein“. Di e nächste Person wiederholt das
und fügt ein neues Kleidungsstück hinzu: „Ich packe meinen Koffer und lege eine
Bluse und zwei Hosen hinein“.
(Spier, 1999, S. 46)
Das Spiel lässt sich unterschiedliche Lernziele ver binden. Es bietet die Möglichkeit,
Sprechen und Hörverstehen zu festigen. Die Lernende n üben dabei auch
Adjektivdeklination im Akkusativ, Zahlen, Pluralfor men und Nomen im Dativ. Warum
ich das Spiel ausgewählt habe? Es ist ein einfache s, unkompliziertes Spiel. Das
Spiel kann praktisch ohne Vorbereitung eingesetzt w erden.
30 • Die Hand hoch!
Sprechintentionen Körperteile benennen
Fertigkeiten hören
Wortschatz Körperteile
Material keines
Spielbeschreibung
Der Lehrer nennt einige den Schülern schon bekannte Substantive, darunter auch
Körperteile. Wenn ein Körperteil genannt wird, müss en die Schüler die Hand heben.
Substantive: Ball, Hund, Finger, Haus, Nase, Fenste r, Fisch, Dach, Auge, Bauch,
Kugelschreiber, Küche, Kopf, Wand, Fuß, Tür, Puppe, Zahn, Haar, Heft, Blume,
Apfel, Sofa, Hand, Käse, Ohr, Kartoffeln, Bein, Fis ch, Knie, Saft, Arm usw.
(Quelle: selbst erstelltes Material)
Das Spiel eignet sich sehr gut das Hörverstehen zu trainieren. Die Schüler vertiefen
und üben dabei den Wortschatz zum Thema Körperteile . Das Spiel ist für Kinder,
Jugendliche und Erwachsene geeignet. Es ist auch zu betonen, dass der Spielablauf
sehr einfach ist und es kein Material benötigt wird .
31 • Wie viele Augen hast du?
Sprechintentionen
auf Fragen antworten,
diskutieren
Fertigkeiten sprechen
Wortschatz Körperteile, Zahlen
Material
keines
Spielbeschreibung
Die Klasse ist in zwei Gruppen aufgeteilt. Der Lehr er stellt in schneller
Aufeinanderfolge einige Fragen. Diejenige Gruppe, d ie zuerst antwortet, bekommt
einen Punkt. Es gewinnt diejenige Gruppe, die die m eisten Punkte hat.
Z.B. Wie viele Augen hast du?
Wie viele Augen haben zwei Kinder?
Wie viele Finger haben vier Kinder?
Wie viele Hände hast du?
Wie viele Füße haben fünf Kinder?
Wie viele Ohren haben drei Mädchen?
Wie viele Beine hast du?
Wie viele Nasen haben drei Männer?
Wie viele Arme hat ein Kind?
(Quelle: selbst erstelltes Material)
Mit dieser Spielform können die Lernenden die Sprec hfertigkeit festigen sowie den
Wortschatz zum Thema Körperteile und Zahlen üben. B ei diesem Spiel wird es wenig
Vorbereitungsaufwand benötigt. Das Spiel begünstigt die Atmosphäre des
Wettbewerbs.
32 • Freizeitplanung
Sprechintentionen sich verabreden
Fertigkeiten lesen, sprechen, hören, schreiben
Grammatik Konjunktiv II
Wortschatz
Freizeitaktivitäten, Uhrzeiten,
Tageszeiten, Wochentage
Material
15 Vorschlagskarten mit gezeichneten
Freizeitaktivitäten, 15 Wochenpläne aus
Terminkalendern, pro Person ein Blatt
Schreibpapier
Redemittel
Hast du Lust, am … mit mir zu…
Wollen wir am… zusammen…
Ja, mal sehen. Um welche Uhrzeit?
Ich könnte zum Beispiel um… Uhr.
Mir würde es gut um… Uhr passen.
Also, dann bis… um… Uhr.
Spielbeschreibung
Vor Beginn des Spieles sollten folgende Freizeitakt ivitäten in den Wortschatz der
Schüler eingegangen sein:
Tennis spielen
ein Picknick machen
Kaffee trinken
ins Kino gehen
in ein Konzert gehen
essen gehen
eine Ausstellung besuchen
spazieren gehen
in den Zoo gehen
33 ins Museum gehen
zum Fußball gehen
in die Disco gehen
ins Schwimmbad gehen
eine Wanderung machen
Die Klasse wird in Gruppen zu drei Personen aufgete ilt. Jeder Mitspieler erhält nach
dem Zufallsprinzip fünf Vorschlagskarten mit Zeichn ungen und fünf Wochenpläne mit
Verabredungen. Auf einem Blatt Papier zeichnet sich jetzt jeder Mitspieler einen
persönlichen Wochenplan.
Zweck des Spiels ist es, mit den anderen Gruppenmit gliedern Verabredungen zu
treffen. Ein Spieler beginnt, indem er eine Vorschl agskarte mit Zeichnung auf den
Tisch legt und einen entsprechenden Vorschlag macht . Dabei muss er sich, was
Wochentag und Uhrzeit angeht, an die Möglichkeiten halten, die ihm seine bereits
geplanten Verabredungen noch lassen. Zum Schluss so llten alle Teilnehmer
erzählen, welche Verabredungen sie für die nächste Woche haben.
(Quelle: Sanchez, 1997, S. 27)
Bei diesem Spiel verbessern die Schüler alle vier S prachfertigkeiten. Es werden auch
Konjunktiv II und der Wortschatz zu den Themen Fre izeitaktivitäten, Uhrzeiten,
Tageszeiten, Wochentage geübt. Die Lernenden haben die Möglichkeit, miteinander
ins Gespräch kommen. Das Spiel ist für Jugendliche und Erwachsene im
Fortgeschrittenenunterricht geeignet.
34 6.2 Würfelspiele
• Lukas, der Frosch
Sprechintentionen
sich in Spielsituationen
ausdrücken
Fertigkeiten
sprechen, hören,
schreiben, lesen
Grammatik
Verbformen: starke und
unregelmäßige Verben
Material
pro Gruppe eine
Fotokopie des Spielfeldes,
ein Würfel, vier Spielfiguren
Redemittel
Wer ist dran? Du bist dran. Du
musst eine Runde aussetzen.
Ich muss eine Runde
aussetzen. Ich muss/Du musst
noch mal von vorne anfangen.
Du musst noch mal würfeln. Ich
hüpfe ganz heiter zum nächsten
Frosch weiter.
Spielbeschreibung
Die Klasse wird in Gruppen zu drei, vier oder fünf Personen eingeteilt. Jede Gruppe
erhält ein Spielfeld, einen Würfel und Spielfiguren . Außerdem legt sich jede Gruppe
ein Blatt Papier zurecht, um die Verbformen aufzusc hreiben.
Es beginnt der Spieler, der die höchste Zahl gewürf elt hat. Ziel des Spiels ist es, als
Erster auf das Feld 61 zu gelangen. Dazu müssen die richtigen Formen der Verben
im Präsens, Perfekt oder Imperfekt gebildet werden. Die Gruppe überprüft die
Richtigkeit der Verbformen und befragt im Zweifelsf all die Lehrkraft. Ist die Form
richtig, darf der Spieler auf diesem Feld bleiben, ist sie falsch, muss er zurück auf
35 das vorhergehende Feld. Zwischen den Feldern 1 und 61 gibt es eine Reihe von
Hilfen und Hindernissen. Auf jedem fünften Feld bef indet sich Lukas, der Frosch.
Kommt ein Spieler auf eines dieser Felder, so darf er mit den Worten: „Ich hüpfe
ganz heiter zum nächsten Frosch weiter“ zum nächste m Feld mit Lukas, dem Frosch,
weiterziehen. Um auf das Feld mit der Nummer 61 zu gelangen, muss genau die
fehlende Augenzahl gewürfelt werden.
(Quelle: Sanchez, 1997, S. 25)
Das Spiel verbindet Lernen und Spaß. Es werden auf lustige Art und Weise starke
und unregelmäßige Verben im Perfekt und Imperfekt g eübt. Das Spiel eignet sich
sehr gut zur Wiederholung des Lernstoffes. Die Gest altung des Spiels ist sehr nett
gemacht. Beim diesem Spiel wird die Klasse in Grupp en eingeteilt. Durch solche
Formen wie Gruppenarbeit werden beim Spielen Ängste reduziert und bestimmte
Blockierungen abgebaut, das hat einen sehr positive n Einfluss auf das
Unterrichtsklima.
• Liebe macht blind
Sprechintentionen
persönliche Erlebnisse
erzählen, Gemeinsamkeiten
und Unterschiede zwischen
Menschen beschreiben,
Gefühle ausdrücken, über
Pläne sprechen
Fertigkeiten sprechen, hören, schreiben
Wortschatz
Wortfelder: Liebe/
Partnerschaft
Material
Ein Würfel, pro Gruppe
12 Personenkarten (bereits
in einzelne Karten zerschnitten),
Schreibpapier
36 Spielbeschreibung
Die Klasse wird in Gruppen zu drei Personen aufgete ilt. Jede Gruppe erhält einen
vollständigen Satz von zwölf Personenkarten. Zunäch st wird mit einem Würfel
festgestellt, um welches Paar es gehen soll. Dazu w ürfelt ein Mitspieler der ersten
Gruppe zweimal; einmal, um den Mann zu erwürfeln un d einmal, um die Frau zu
erwürfeln. Die gewürfelte Zahl entspricht der Zahl auf den Personenkarten. Danach
würfelt ein Mitspieler der zweiten Gruppe. Um zu ve rhindern, dass zufällig wieder
dasselbe Paar zustande kommt, soll im Wiederholungs fall erneut gewürfelt werden.
Auf diese Weise wird weitergewürfelt, bis jede Grup pe ein anderes Paar hat. Jede
Gruppe soll eine Geschichte erfinden, wie die Bezie hung ihres wahrscheinlich sehr
unterschiedlichen Paares zustande gekommen ist. Jed e Gruppe verfasst zu diesem
Zweck ein Interview mit ihrem Paar:
Wann habt ihr euch kennengelernt?
Wo habt ihr euch kennengelernt?
Wie ist das passiert?
Warum habt ihr euch verliebt?
Was habt ihr gemeinsam und worin seid ihr unterschi edlich?
Was für Pläne habt ihr für die Zukunft?
Diese Fragen sollten an der Tafel stehen und sind f ür alle verbindlich. Jede Gruppe
schreibt ihr Interview auf und am Ende des Spiels s tellen sich die Gruppen ihre
Paare gegenseitig vor. Dabei werden nicht einfach d ie Antworten des Paares
vorgelesen, sondern die Gruppenmitglieder erzählen über ihr Paar.
(Quelle: Sanchez, 1997, S. 33)
Besonderer Wert bei diesem Spiel wird auf die Anwen dung der Sprachfertigkeiten
gelegt, vor allem Sprechen und Hörverstehen. Das Sp iel eignet sich auch zur
Festigung und Wiederholung des Wortschatzes zum The ma Liebe und Partnerschaft.
Das Spiel ist für Jugendliche oder Erwachsene im Fo rtgeschrittenenunterricht
geeignet.
6.3 Kartenspiele
37 • Paare finden
Sprechintentionen sich in Spielsituationen
ausdrücken
Fertigkeiten sprechen, lesen
Wortschatz Körperteile
Material
Kärtchen, auf denen es
jeweils den Anfang oder
das Ende eines Wortes
gibt
Spielbeschreibung
Die Schüler sitzen im Kreis. In der Mitte liegen au f dem Boden die gemischten
Kärtchen. Jeder Teilnehmer nimmt eine Karte, dann s agt er laut, was auf der Karte
steht. Jemand, der denkt, dass er die passende Kart e hat, meldet sich und ergänzt.
(Quelle: Spiel, 1999, S. 123)
Das Spiel ermöglicht den Lernenden die Sprechfertig keit zu üben. Außerdem kann
man auch bei dem Spiel den Wortschatz zum Thema Kör perteile festigen. Das Spiel
hat einen postiven Einfluss auf das Unterrichtsklim a.
Hän
de
Ohr
en
Fü
ße
Ha
are
38
Na
se
Fin
ger
Ar
me
Au
gen
• Wohnung oder Straße?
Fertigkeiten lesen, sprechen
Wortschatz Wohnung
Material
Karten, auf denen
die Nomina geschrieben
wurden, die zur Wohnung
oder zur Straße gehören
Spielbeschreibung
An der Tafel gibt es in gemischter Reihenfolge Subs tantive, denen man auf der
Straße und in der Wohnung begegnet. Die Schüler ber eiten sich eine Tabelle vor.
Dann müssen sie auswählen, welche Substantive zur W ohnung und welche zur
Straße gehören und diese an der entsprechenden Stel le eintragen.
(Quelle: selbst erstelltes Material)
Das Spiel dient zur Übung des Leseverstehens sowie zur Festigung des
Wortschatzes zum Thema Wohnung. Es wird bei diesem Spiel wenig
39 Vorbereitungsaufwand benötigt. Das Spiel ist für Ki nder, Jungendliche oder
Erwachsene im Anfängerunterricht geeignet.
der Tisch
die Laterne
die Blumen
der Baum
die Ampel
das Fenster
der Teller
die Lampe
das Auto
der Fernseher
das Bett
das Verkehrsschild
• Es tut weh!
Sprechintentionen sich ausdrücken
Fertigkeiten lesen, sprechen
Wortschatz Körperteile
Material
die Karten mit
verschiedenen Körperteilen
40 Spielbeschreibung
Alle Karten liegen verdeckt auf dem Tisch. Ein Schü ler wählt eine Karte und simuliert,
dass er an diesem Körperteil Schmerzen hat: am Kopf , am Hals, an der Nase, am
Ohr, am Auge, am Arm, an der Hand, am Bein, an der Brust, am Bauch. Die Schüler
führen einen kurzen Dialog und müssen erraten, was dem anderen fehlt.
Z.B. sagt ein Schüler: „O weh!“
Der andere Schüler fragt: „Was ist denn los ?“
) „Es tut weh!“
) „Tut der Fuß weh?“
) „Nein!“ usw.
)
Wer den Körperteil erraten hat, darf die nächste Bi ldkarte wählen.
(Quelle: selbst erstelltes Material)
Bei diesem Spiel werden die Sprechfertigkeit und de r Wortschatz zum Thema
Körperteile geübt. Das Spiel eignet sich sehr gut z ur Auflockerung und Abwechslung
des Unterrichts.
das Auge
die Hand
die Nase
der Kopf
der Zahn
das Bein
der Arm
das Ohr
der Hals
der Bauch
41
• Verloren – gefunden
Sprechintentionen verlorene Gegenstände und
Sachen beschreiben
Fertigkeiten lesen, sprechen, hören
Grammatik Perfekt
Wortschatz Kleider
Material
Kärtchen mit Beschreibung der verlorenen
Gegenstände und der gefundenen Sachen
Redemittel
Ich habe meine/ meinen/mein ……. verloren.
Wer hat …… gefunden?
Ich habe eine …… gefunden.
Hast du eine weiße…?
Nein, eine schwarze……
Spielbeschreibung
Die Schüler bekommen verschiedene Kärtchen. Eine H älfte der Kärtchen enthält die
Beschreibung der verlorenen Gegenstände (was wurde wann wo verloren). Die
andere Hälfte enthält die Beschreibung der gefunden en Sachen.
Z.B. verloren: eine blaue Mütze, am Montag um 16 Uh r im Kaufhaus
gefunden: eine blaue Mütze, am Montag um 19 Uh r im Kaufhaus
verloren: eine weiße Bluse, gestern nach dem Unterricht, in der Bibliothek
gefunden: eine weiße Bluse, gestern um 15.30 i m Treppenhaus der Bibliothek
Ein Schüler hat einen Gegenstand verloren und möcht e erfahren, wer ihn gefunden
hat. Die Schüler führen so lange Dialoge, bis alle ihre verlorenen Sachen gefunden
haben. Z.B.:
42 A: Ich habe meine Bluse verloren. Wer hat sie gefun den?
B: Ich habe eine Bluse gefunden.
A: Hast du eine weiße Bluse gefunden?
B: Nein, eine schwarze.
usw.
(Quelle: Lohfert, 1991, S. 15)
Das Spiel lässt sich unterschiedliche Lernziele ver binden. Es werden Lese) und
Hörverstehen gefestigt. Das Spiel ermöglicht auch d as Üben des Perfekts. Bei
diesem Spiel können die Lernenden den Wortschatz zu m Thema Kleider üben. Die
Schüler werden durch dieses Spiel sprachlich aktiv.
VERLOREN
eine weiße Bluse
gestern nach dem Unterricht
in der Bibliothek eine rote Jacke
heute Vormittag
im Supermarkt
eine schwarze Bluse
heute Morgen
in der Schule eine grüne Jacke
am Samstag
im Kaufhaus
50 Euro
gestern um 10 Uhr
im Lebensmittelgeschäft ein Buch
heute um 8 Uhr
unterwegs zur Schule
eine Schultasche
am Mittwoch um 10 Uhr
in der Buchhandlung eine blaue Mütze
am Montag um 16 Uhr
im Kaufhaus
43 GEFUNDEN
eine weiße Bluse
gestern um 15.30 Uhr
im Treppenhaus der Bibliothek eine rote Jacke
heute Vormittag
im Supermarkt
eine schwarze Bluse
heute um 9 Uhr
im Musiksaal
eine grüne Jacke
am Samstag
in der Abteilung für
Kinderbekleidung
50 Euro
gestern um 10 Uhr
an der Kassa im
Lebensmittelgeschäft ein Buch
heute um 9 Uhr
im Obst und Gemüse) Geschäft
eine Schultasche
gestern um 15 Uhr
in der Buchhandlug eine blaue Mütze
am Montag um 19 Uhr
im Kaufhaus
• Warum? – Weil .. .
Sprechintentionen sich in Spielsituationen ausdrück en
Fertigkeiten lesen, schreiben
Grammatik Kausalsätze mit „weil“
Material
Kärtchen mit Hauptsätzen und
Nebensätzen
Spielbeschreibung
Die Kärtchen mit Hauptsätzen und Nebensätzen sollen so aufgeteilt werden, dass
einen Hauptsatz und einen Nebensatz zwei andere Sch üler bekommen. Der Schüler,
44 der das Spiel beginnt, liest einen Satz laut vor. D ie anderen Schüler kontrollieren, ob
jemand von ihnen den richtigen Nebensatz hat. Wer d ie richtige Ergänzung des
Satzes findet, liest sie vor z. B:
A: Ich fahre nach Dresden, …………………… …..
B:………………………. weil ich die Gemälde galerie besichtigen möchte.
A: Peter geht zum Arzt,………………………. ……
B:……………………..weil er Fieber hat.
(Quelle: Spier, 1999, S. 113)
Bei diesem Spiel werden das Lese), Hörverstehen sow ie Kausalsätze mit „weil“
geübt. Das Spiel eignet sich sehr gut zur Wiederhol ung des Lernstoffs. Es ermöglicht
die Aktivität der ganzen Klasse.
Ich fahre nach Dresden,…
…weil ich die Gemäldegalerie
besichtigen möchte.
Ich habe meiner Mutter
ein Geschenk gekauft,…
…weil sie heute Geburtstag
hat.
Sie hat diesen Film
zweimal gesehen,…
…weil er ihr sehr gut gefällt.
Mein Bruder muss
heute früh aufstehen,…
…weil er pünktlich im Büro
sein will.
Monika geht zur
Post,…
…weil sie einen Brief aufgeben
muss.
Wir freuen uns,…
…weil wir ein schönes Geschenk
bekommen haben.
Er spricht gut Deutsch,…
…weil er fleißig gelernt hat.
45 Ich besuche euch,…
…weil ich morgen keinen
Unterricht habe.
Peter geht zum Arzt,…
…weil er Fieber hat.
Ich gehe ins Geschäft,…
…weil ich einige Sachen kaufen
will.
6.4. Ratespiele
• Suchrätsel
Fertigkeiten lesen
Wortschatz Körperteile
Material Kopie des Suchrätsels
Spielbeschreibung
Jeder Schüler erhält eine Kopie des Suchrätsels und kennzeichnet mit farbigem
Filzstift oder Ähnlichem die Wörter, die er innerha lb einer bestimmten Zeit findet. Alle
arbeiten gleichzeitig, Paare können sich helfen. Fü r Anfänger sollte dem Suchrätsel
eine Legende beigegeben werden.
(Quelle: Spier, 1999, S. 76)
Das Spiel dient zur Übung und Festigung des Wortsc hatzes zum Thema Körperteile.
Es trainiert auch das Leseverstehen. Das Spiel ist sowie für Anfänger als auch für
Fortgeschrittene geeignet. Das Spiel kann zur konze ntrierten Aufmerksamkeit der
Schüler und zu einer gesteigerten Aktivität im Unte rricht beitragen.
46 K M Z B E F T M O A R M
O L W A F O Z U T S F A
P N Z O P N I Z R T O G
F I N G E R N T E L T E
A K N I T F P M A H B N
B D H P S C H U L T E R
O H R A K E F D H U I N
G C M E L L B O G E N S
L A Y J N S A C G T P B
F M U N D P U K N I E L
I D H G H B C W X U W P
H A A R E U H E S L G K
der KOPF das BEIN die SCHULTER
der ELLBOGEN das KNIE die ZEHEN
die HAARE das OHR der MUND
das AUGE der MAGEN der ARM
der BAUCH der FINGER der HALS
• Berufe raten
Sprechintentionen
Über Arbeitsbedingungen in
verschiedenen Berufen sprechen
Fertigkeiten Sprechen, hören
Wortschatz
berufliche Tätigkeiten,
Arbeitsbedingungen
Material
Zwei Fotokopien aller Berufe, die
in einzelne Karten zerschnitten sind
47 Redemittel
Arbeitest du im Freien?
in einem Büro?
in/bei…?
im Sitzen/im Stehen?
auch abends/nachts?
allein?
mit Kollegen/Kolleginnen?
Verdienst du viel/wenig Geld?
Hast du einen ruhigen/lauten Arbeitsplatz?
am Wochenende frei?
eine Berufsausbildung gemacht?
an der Universität studiert?
Spielbeschreibung
Jeder Mitspieler erhält eine Karte mit der gezeichn eten Darstellung eines Berufes.
Jeder Beruf ist zweimal vertreten. Die Mitspieler h aben nun die Aufgabe, durch
Herumfragen ihren Partner, der denselben Beruf ausü bt, zu finden. Sie bewegen sie
gleichzeitig frei im Raum und stellen sich gegensei tig Fragen, die jedoch so gestellt
sein müssen, dass sie nur mit „ja“ oder „nein“ bean tworten werden können.
(Quelle Sanchez, 1997, S. 14)
Der Schwerpunkt des Spiels liegt auf dem Lese) und Hörverstehen. Das Spiel dient
ebenfalls zur Festigung des Wortschatzes zum Thema berufliche Tätigkeiten. Es
werden auch komplexe Redemittel geübt. Es ist auch zu betonen, dass das Spiel die
Aktivität der ganzen Klasse ermöglicht, auch der sc hwachen Schüler. Es wird auch
geübt, sich im Raum zu bewegen und verschiedene Par tner zu wählen. So wird die
Kontaktbereit entwickelt und kooperative Beziehunge n werden unterstützt.
48 Zusammenfassung
Spiele können im Unterricht unterschiedlichen didak tischen Funktionen dienen. Was
und warum man im Spiel lernt, hängt von der Art des Spiels ab.
Je nach Unterrichtssituation, Lehrerverhalten und S chüler kann man Sprechspiele
wie zum Beispiel „Koffer packen“ oder „Die Hand hoc h“ zur Einführung in ein Thema,
zur Aufwärmung, Unterbrechung oder als Zwischenspie l, zur Zusammenfassung
oder zur Wiederholung einsetzen.
Durch Sprechspiele gibt man Schülern Gelegenheit, m it anderen die Interaktion in
bestimmten Situationen zu üben, wie zum Beispiel „W as fehlt Ihnen denn?“ oder
„Freizeitplanung“. Sprachliche Fähigkeiten können v erbessert, geübt und gestärkt
werden und es kann eine gezielte Entwicklung sprach licher Fertigkeiten erreicht
werden.
Phasen des Übens und des Wiederholens haben im Proz ess des Lernens einen
hohen Stellenwert, sind für Schüler jedoch oft läst ig. Das Üben, Festigen und
Wiederholen eines bestimmten Lernstoffs (Verbformen , Präsens, Perfekt, Imperfekt)
kann durch Spiele erleichtert und Langeweile verhin dert werden. Hier eignen sich
sehr gut Würfelspiele wie „Lukas, der Frosch“, „Lie be macht blind“ oder Ratespiele
wie zum Beispiel „Suchrätsel“. Ratespiele bieten si ch auch an, um den richtigen
Einsatz von Entscheidungsfragen zu üben, z.B. „Beru fe raten“. Der Spielablauf bei
solchen spielerischen Aktivitäten ist sehr einfach strukturiert und auch hier wird fast
kein Material und wenig Vorbereitungsaufwand benöti gt.
Kartenspiele werden vorzugsweise im Anfängerunterri cht eingesetzt, um – meist
anhand von Bildvorlagen – Wortschatz und einfache G rammatikstrukturen
einzuüben, z.B. „Paare finden“, „Wohnung oder Straß e“ oder „Warum? – Weil…“.
In diesem Kapitel wollte ich zeigen, welches Lernzi el, die von mir vorgestellten Spiele
haben, welche Sprachbereiche und Fertigkeiten man d urch diese Spiele entwickeln
und festigen kann.
49 6.5. Unterrichtseinheiten
1. Unterrichtseinheit
Thema: Die Kleidungsstücke
• didaktische Ziele:
) Wiederholung der verschiedenen Kleidungsstücke
) Entwicklung der Sprech) und Hörfertigkeiten
) Fähigkeit der richtigen Anpassung der Kleidung an das Wetter
) Verwendung der Verben: anziehen, anhaben, tragen, umbinden
• didaktische Hilfsmittel: Bilder, Blatt mit Übungen
• didaktische Struktur des Unterrichts:
a. kurze Wiederholung
Die Schüler beantworten die Fragen des Lehrers:
„Was hast du heute an?“
„Was trägst du gern?“
„Was zieht dein Freund/ deine Freundin an?“
b. Einführung zum Thema
Die Schüler bekommen ein Bild (Das Deutschmobil 1, S. 118)
Der Lehrer stellt die Fragen:
„Was ist das?“ (ein Schrank)
„Wie ist der Schrank?“ (groß)
„Was gibt es im Schrank?“
50 Dann nennen die Schüler alle Kleidungsstücke, die s ich im Schrank befinden. Die
Schüler beschreiben diese kurz und schreiben eine Ü bung:
Was trägst du im Winter?
Was trägst du im Sommer?
c. Übungen und Spiele
Übung ) Wer ist Herr Bott? (Wer? Wie? Was? 1 S. 51 )
Es gibt fünf Bilder von Herrn Bott. Die Schüler müs sen erraten, wo er ist. Dabei
hilft ihnen eine kurze Beschreibung.
Übung ) Was haben Markus und Inge an? (Wer? Wie? Wa s? 1 S. 50)
Es geht um Markus und Inge, die Kleidung brauchen. Die Schüler müssen ihre
Kleidung richtig auswählen und sie anziehen.
) Ein Spiel: Personenbeschreibung (ca. 15 Min.)
Die Teilnehmer bilden Partnergruppen, die sich gege nüber sitzen. Jeder Partner
bekommt das Bild einer Person. A bekommt den Auftra g, seine Person so genau
zu beschreiben, dass B sie zeichnen kann.
) Ein Spiel: „Ich packe meinen Koffer…“
Die Schüler sitzen im Kreis. Eine Person beginnt un d sagt: „Ich packe meinen
Koffer und packe (eine Bluse) hinein“. Die nächste Person wiedeholt das und fügt
ein neues Kleidungsstück hinzu.
z.B. „Ich packe meinen Koffer und lege eine Bluse u nd eine Jacke hinein.“
d. Zusammenfassung und Hausaufgabe
Ein Familienfoto aufkleben und die Kleidung aller P ersonen genau beschreiben.
51 2. Unterrichtseinheit
Thema: Was fehlt Ihnen denn?
• didaktische Ziele:
) Wiederholung und Festigung verschiedener Körperte ile
) Entwicklung des Hörverstehens
) Festigung der Personalpronomen in Dativ
) Wörter und Wendungen: „Was fehlt Ihren?“, „Es tut …weh“
) Richtige Beschreibung der Gesundheitszustände
• didaktische Hilfsmittel: Eine Kassette mit dem Dia log „Beim Arzt“, Zettel mit
Übungen, Spiele
• didaktische Struktur des Unterrichts:
a. Wiederholung der Körperteile
Ein Spiel: Die Hand hoch!
Der Lehrer nennt einige den Schülern schon bekannte Substantive, darunter auch
Körperteile. Wenn ein Körperteil genannt wird, müss en die Schüler die Hand heben.
Substantive: Ball, Hund, Finger, Haus, Nase, Fenste r, Fisch, Dach, Auge, Bauch,
Kugelschreiber, Küche, Kopf, Wand, Fuß, Tür, Puppe, Zahn, Haar, Heft, Blume,
Orange, Sofa, Hand, Käse, Ohr, Bein, Fisch, Knie, S aft, Arm usw.
Ein Spiel: Es tut weh! (10 Min.)
Material: Karten mit verschiedenen Körperteilen
Alle Karten liegen verdeckt auf dem Tisch. Ein Schü ler wählt eine Karte und simuliert,
dass er an diesem Körperteil Schmerzen hat. Die Sch üler führen einen kurzen
Dialog. Sie müssen erraten, was ihm fehlt, z.B.:
52 „Was ist denn los?“
„Es tut weh“
„Tut der Fuß weh?“
„Nein/Ja“ usw.
Wer den richtigen Körperteil erraten hat, darf die nächste Bildkarte wählen.
b. Einführung zum Thema
Der Lehrer führt die Schüler in das Thema ein und s agt: „Herr Fischer hat Fieber und
Schmerzen. Er ist krank und besucht den Arzt“.
Die Schüler hören den Dialog: „Was fehlt Ihnen denn ?“ (Deutsch aktiv Neu S. 52).
Zweimal hören sie den Dialog nur, beim dritten Mal ergänzen sie den Dialog beim
Hören.
c. Übungen und Spiele
Übung ) Ergänze den Dialog!
A: Na, was…….. Ihnen denn?
B: Mein……… tut weh!
A: Aha, der……., zeigen Sie bitte mal!
Ja, Ihr Hals ist…….. Sagen Sie mal „A“!
B:Aaaaa!!!!
A: Tut die……….. auch weh? Hier vorne?
B: Ja.
A: Haben Sie………..?
B: Etwas
A: Das ist eine Angina lacunaris.
B:………………………………
A: Das ist eine Entzündung. – Tun die……….. au ch weh?
B: Ja, das………links.
53 Übung ) Bilde bitte das Gespräch (Deutsch aktiv 1)
Giuseppe ist krank. Sabine kommt.
SABINE GIUSEPPE
1. Was fehlt dir? A) Nein, ich habe kein Fieber.
2. Tut der Hals weh? B) Ich weiß nicht.
3. Hast du Fieber? C) Nein, lieber Tee.
4. Tut die Brust weh? D) Nein, mein Kopf tut weh.
5. Bist du krank? E) Ja, und der Kopf auch.
6. Möchtest du ein Mineralwasser? F) Mein Hals tut sehr weh.
) Ein Spiel „Was fehlt Ihnen?“
Es gibt Gruppen zu je sechs Personen. Drei Spieler übernehmen die Rolle des
Arztes und drei die der Patienten. Jeder Patient ge ht von einem Arzt zum nächsten,
schildert die Symptome, hört sich an, was die Ärzte empfehlen und entscheidet dann,
welche Behandlung für seine Krankheit die beste zu sein scheint. Die Ärzte haben
durch bestimmte Fragen dafür zu sorgen, dass ein Di alog entsteht. Das Spiel ist
beendet, wenn jeder Patient jedem Arzt zugehört hat .
d. Zusammenfassung und Hausaufgabe
Zum Schluss fassen die Schüler alle Informationen a us dem Unterricht zusammen
und bilden ein Assoziogramm.
Kopf
SCHMERZEN
54 Die Hausaufgabe: „Ich bin krank“ – Schreib eine kur ze Geschichte! Als Hausaufgabe
müssen die Schüler eine Geschichte von ihrer Krankh eit schreiben.
Es wurden von mir zwei Unterrichtseinheiten vorgest ellt, in denen verschiedene
Spiele eingesetzt werden. Mein Ziel war es hier zu zeigen, wie man einfache,
unkomplizierte und kurze Spiele im Unterricht anwen den kann und wie man ein
Thema oder einen Lernstoff nicht nur durch die Übun g, sondern auch durch das
Spiel wiederholen, festigen oder üben kann.
Die von mir ausgewählten Spiele benötigen wenig Vor bereitungsaufwand. Sie sind
leicht herzustellen, durchzuführen und für die Schü ler leicht zu verstehen.
Meiner Meinung nach, wenn das Spiel didaktisch rich tig eingesetzt wird (Lernziel,
Sprachniveau der Schüler usw.), kann es neben der Ü bung ein wichtiges Element
des Fremdsprachenunterrichts sein.
55 7. Präsentation und Auswertung der Fragebögen
Im Rahmen meiner Diplomarbeit habe ich schriftliche Befragungen zum Thema „Das
Spiel und seine Anwendung im Deutsch als Fremdsprac he)Unterricht“ durchgeführt.
Ziel dieser Befragung war es, anhand einer Stichpro be aufzuzeigen, wie weit das
Spiel im DaF)Unterricht als Unterrichtsmittel Anwen dung findet, welche Meinungen
über und Erfahrungen mit dem Spiel im Unterricht di e Lehrer haben, welche
Schwierigkeiten in der Praxis im Zusammenhang mit d ieser Methode auftreten und
wie die Schülerreaktionen aussehen. Vor allem inter essant war für mich, welche
Einstellungen die Lehrer zum Einsatz des Spiels im DaF)Unterricht haben.
Der Fragebogen enthält 14 Fragen, die aus offenen u nd geschlossenen
Frageformulierungen bestehen. Die Fragen orientiere n sich inhaltlich an dem Thema
“Das Spiel und seine Anwendung im DaF)Unterricht“.
Die Befragung wurde mit 10 Deutschlehrern durchgefü hrt, die in verschiedenen
Schultypen unterrichten. 2 Lehrer unterrichtet Kind er in der Grundschule in Polen.
4 Lehrer unterrichten Jugendliche in den Allgemeinb ildenden Oberschulen in Polen.
4 Lehrer unterrichten Erwachsene in den Sprachschul en in Wien.
Die Ergebnisse der Befragung werden in Tabellen dar gestellt, die einen ersten
Überblick über das Ergebnis liefern sollen. Anschli eßend werden die Antworten
erklärt und interpretiert.
Frage 1
Wie lange sind Sie schon als Lehrer/Lehrerin tätig?
4 Personen – zwischen 1 Jahr und 4 Jahren
3 Personen – zwischen 8 und 13 Jahren
3 Personen – zwischen 15 und 20 Jahren
56 Diese Frage wurde gestellt, um herauszufinden, welc he Einstellungen zum Thema
„Spiel im Unterricht“ Junglehrer im Gegensatz zu äl teren Lehrern haben und ob dabei
die Erfahrung der Lehrer irgendeine Rolle spielt.
Im Laufe der Auswertung wurde herausgefunden, dass die alteingesessenen Lehrer
der Anwendung des Spiels im Unterricht distanzierte r gegenüberstehen als die
Junglehrer. Diejenigen Lehrer, die bereits länger u nterrichten, sind meist der
Meinung, dass das Spiel zwar ein wichtiges Element des Unterrichts aber keine
Unterrichtsmethode ist. Die Aussagen der Lehrer zei gen, dass der Einsatz von Spiel
im Unterricht dabei hilft, einige sprachliche Struk turen besser zu verstehen.
Die Junglehrer haben meist eine positive Einstellun g dem Spiel im Unterricht
gegenüber und sind sogar davon begeistert.
Frage 2
Halten Sie den Einsatz von Spielen im Unterricht fü r sinnvoll? Begründen Sie Ihre
Meinung.
ja nein
9 Lehrer
• Spiele sind immer wieder
motivierend
• Mit Spielen werden Fertigkeiten
vertieft
• Spiele fördern die Aktivität der
Schüler
• Spiele dienen zur Auflockerung
und Abwechslung des Unterrichts
• Spiele fördern die Motivation zum
Gebrauch der Fremdsprache
• Spiele ermöglichen die
intellektuelle Entwicklung
der Schüler
• Spiele helfen bei verschiedenen 1 Lehrer
Der Einsatz von Spielen im Unterricht
hängt davon ab, mit welcher Gruppe
man arbeitet (Kinder oder Erwachsene).
57 Aufgaben (Wiederholung,
Einführung neuen Materials,
Zusammenfassung)
• Man lernt am leichtesten beim
Spielen, weil es schwer zu
merken ist, wann man die Inhalte
mitbekommt
• Spiele helfen, das Gruppenklima
zu verbessern
Neun der zehn befragten Lehrer sind der Meinung, da ss der Einsatz von Spielen im
Unterricht sinnvoll ist. Nur eine Lehrperson war da gegen.
Die Mehrheit der Befragten ist für den Einsatz des Spiels im Unterricht, weil es einen
positiven Einfluss auf den Unterricht und den Lernp rozess hat. Einer der befragten
Lehrer war nicht ganz davon überzeugt. Er ist der M einung, dass der Spieleinsatz
nicht mit jeder Gruppe (Kinder oder Erwachsene) sin nvoll ist und Spiele sich
eigentlich nicht für Erwachsene eignen.
Frage 3
Setzen Sie Spiele in Ihrem Unterricht ein und wenn ja, welche?
ja nein
9 Lehrer
Am häufigsten verwendete Spiele
im Unterricht:
• Brettspiele
• Dialogspiele
• Ratespiele
• Dominospiele
• Theaterspiele
• Erinnerungsspiele
• Sprechspiele
1 Lehrer
58 Zu den am häufigsten im Unterricht verwendeten Spie len gehören Brett), Dialog),
Rate), Domino), Theater), Erinnerungs) und Sprechsp iele. Ein der befragten Lehrer
ist überhaupt gegen die Anwendung von Spielen im Un terricht.
Aus den Antworten geht hervor, dass die Mehrheit de r befragten Lehrkräfte
verschiedene Spieleformen im Unterricht verwendet. Nur eine Lehrperson setzte
keine Spiele ein.
Frage 4
Wann und wie setzen Sie Spiele im Unterricht ein?
zur
Motivation zur
Motivation;
zum
Abschluss
des
Unterrichts zur Motivation;
als Belohnung als Unterbrechung
des Lehrstoffes zur Motivation;
zum Abschluss des
Unterrichts;
als Belohnung;
als Unterbrechung
des Lehrstoffes
3 Lehrer 1 Lehrer 1 Lehrer 1 Lehrer 3 Lehrer
Die nächste Antwortkategorie stellt das Ziel des Ei nsatzes von Spielen im Unterricht
dar. Drei von zehn der befragten Personen verwenden Spiele vor allem zur
Motivation der Schüler. Von weiteren drei befragten Personen wird angegeben, dass
sie Spiele für unterschiedliche Ziele verwenden: zu r Motivation, zum Abschluss des
Unterrichts, als Belohnung nach einer anstrengenden Phase des Lernens oder als
Unterbrechung des Lehrstoffes. Zwei der Befragten s etzen Spiele zur Motivation
sowie zum Abschluss des Unterrichts und als Belohnu ng ein. Eine weitere Person
verwendet Spiele nur als Unterbrechung des Lehrstof fes. Ein Lehrer gab an, dass er
gar keine Spiele im Unterricht einsetzt.
Die Ergebnisse zeigen, dass das Spiel für die meis ten Lehrer ein intergraler
Bestandteil des Unterrichts ist. Sie verwenden Spie le zu verschiedenen Zielen, aber
59 vor allem zur Motivation der Schüler. Spiele machen Spaß, und alles, was Spaß
macht, motiviert.
Frage 5
Wie reagieren die Schüler auf die spielerischen Akt ivitäten im Unterricht?
begeistert
und motiviert positiv aber
ohne Begeisterung ohne Spaß daran
3 Lehrer 6 Lehrer 1 Lehrer
Der Großteil der Befragten – sechs der zehn Persone n – gab an, dass die Schüler
positive Reaktionen auf Spiele zeigen, jedoch keine Begeisterung. Drei der Personen
gaben an, dass die Schüler begeistert und motiviert sind.
Einer der befragten Lehrer vermerkte, dass die Spie le den Schülern keinen Spaß
machten. Dieser Lehrer gab an, dass er schon Lernen de erlebte, die mit Spielen
nichts anzufangen wussten und denen der spontane Ge brauch der Sprache Angst
bereitete. Eine der befragten Personen gab keine An twort an.
Die Aussagen zeigen, dass die Schüler meistens posi tiv auf Spiele reagieren. Sie
betrachten das Spiel als eine von vielen Aufgaben i m Unterricht. Ein der befragten
Lehrer gab an, dass es aber auch Schüler gibt, die nicht spielen wollen. Vielleicht
handelt es sich hier um die Scheu oder Angst vor Ne uem. Meiner Meinung wichtig ist
es, dass jedes Spiel vom Lehrer eine sehr gute Vorb ereitung erfordert, um die
Erwartungen von allen zu erfüllen.
Frage 6
Konzentrieren sich die Schüler auf das Spiel oder n utzen sie es als Ablenkung für
unterrichtsfremde Tätigkeiten?
sie konzentrieren sich auf das Spiel sie nutzen es als Ablenkung
5 Lehrer 4 Lehrer
60 Fünf der befragten Personen gaben an, dass die Schü ler sich am meisten auf das
Spiel konzentrieren. Vier der Befragten gaben an, d ass viele Schüler das Spiel als
Ablenkung für unterrichtsfremde Tätigkeiten nutzen. Eine Person gab keine Antwort
an.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Schüler sich meiste ns auf das Spiel konzentrieren.
Weniger Schüler nutzen es als Ablenkung. Meiner Mei nung nach, wie die Schüler
Spiele im Unterricht betrachten, kann unter andere m von der Organistation
des Unterrichts oder von der Art des Spiels abhänge n.
Frage 7
Sehen Sie im Einsatz von Spielen einen Erfolg für I hren Unterricht?
ja nein
8 Lehrer )
Acht der befragten Lehrer sehen im Einsatz von Spie len im Unterricht einen Erfolg.
Einer der Lehrer vermerkt, dass er den Erfolg vor a llem im Bereich der Lexik sieht.
Zwei Personen gaben keine Antwort an.
Die Spielanwendung im Unterricht hat auf jeden Fall viele Vorteile. Spiele haben
meistens einen positiven Einfluss auf das Unterrich tsklima, deswegen können sie
einen Erfolg bringen.
Frage 8
Wie häufig sollte man Spiele im Unterricht einsetze n?
ab und zu 1 oder 2 mal
pro Woche 1 mal pro Kapitel Keine Meinung
3 Lehrer 2 Lehrer 3 Lehrer 2 Lehrer
61 Drei der befragten Personen gaben an, dass man Spie le im Unterricht einsetzen
sollte. Zwei der Befragten sind der Meinung, dass d ie Lehrer Spiele ein) oder
zweimal pro Woche verwenden sollten. Drei der befra gten Lehrer glauben, dass man
die Spiele einmal pro Kapitel anwenden sollte. Zwei der Personen meinen, es gäbe
keine Regel dafür, wie oft Spiele eingesetzt werden sollten. Sie sagen, der
Spieleinsatz hänge von den Bedürfnissen der Schüler , den Möglichkeiten und dem
Material ab.
Aus den Aussagen geht hervor, dass die befragten Le hrer Spiele im Unterricht gern
verwenden, aber nicht zu oft, das heißt ab und zu o der 1 mal pro Kapitel. Wie oft
man Spiele im Unterricht einsetzen soll, hängt auch davon ab, was für eine Art von
Spiel ist es, und welche Themen im Unterricht behan delt werden.
Frage 9
Was sollte die Lehrkraft bei der Planung eines Spie ls berücksichtigen?
Hier wurden folgende Angaben gemacht:
• Klassengröße: Es sollte eine angemessen große Grup pe sein.
• Zeitorganisation: Es ist wichtig, Zeit für Spiele zu finden.
• Lernziel: Der Lehrer muss sich bewusst sein, welch es Ziel durch das Spiel
erreicht werden soll.
• Die Regeln sollen gut erklärt und das Spiel der Gr uppendynamik angepasst
werden können.
• Das Niveau der Schüler soll berücksichtigt werden.
• Alter der Lernenden: Handelt es sich um Kinder ode r um Erwachsene?
• Die Übungen sollen nach ihrem Schwierigkeitsgrad a bgestuft werden.
• Das Spiel soll nicht als gesonderte Unterrichtsfor m angesehen werden.
Zwei der Befragten gaben keine Antwort an.
Die Aussagen zeigen, dass es bei der Planung oder D urchführung eines Spiels im
Unterricht viele Aspekte berücksichtigt werden müss en, um das Ziel zu erreichen.
62 Frage 10
Sehen Sie Schwierigkeiten im Einsatz von Spielen im Unterricht und wenn ja,
welche?
ja nein
6 Lehrer
• Zeitmangel
• zu wenig Platz im Raum
für Bewegungsspiele
• Die Lernenden haben manchmal keine
Lust aufs Spielen
• Spiele können manchmal als
Aufgaben und Tätigkeiten außer)
systematischer Arbeit im Unterricht
betrachtet werden
• Die Lernenden sind eher
konservativen grammatikorientierten
Sprachunterricht gewohnt
• Während des Spiels kann ein
Wettstreit entstehen
• Unterschiedliches Sprachniveau der
Schüler
• Disziplinschwierigkeiten der Schüler 4 Lehrer
Sechs der Befragten sehen einige Schwierigkeiten im Einsatz von Spielen im
Unterricht. Vier Lehrer sehen keine Schwierigkeiten . Eine Person gab keine Antwort
an.
Die Aussagen zeigen, dass die Spielanwendung nicht immer ohne Probleme abläuft.
Um einige Probleme zu vermeiden, wie ich schon erwä hnt habe, muss der Lehrer die
Durchführung des Spiels genau vorbereiten, dabei si nd auch verschiedene Aspekte
zu berücksichtigen (Klassengröße, Lernziel, Sprachn iveau usw.).
63 Frage 11
Spielerische Aktivitäten im Unterricht sind für Sie :
• eine notwendige Unterrichtskomponente
• keine „ordentliche“ Unterrichtsmethode
eine notwendige Unterrichtskomponente
keine „ordentliche“ Unterrichtsmethode
7 Lehrer
• Spiele gehören genauso zum
Fremdsprachenlernen dazu wie
Grammatik)Übungen, Lückentexte,
Hörtexte usw.
• Schüler lernen bei Spielen, das
Gelernte in einem aktuellen
Situationskontext aktiv anzuwenden
• Spiele ermöglichen den lustvollen
Umgang mit Sprache, auch mit der
fremden Sprache
• Spiele sind besonders wichtig, wenn
man mit Kleinkindern arbeitet
• Spiele fördern die Lernbereitschaft
• Spiele helfen bei verschiedenen
Aufgaben im Unterricht 3 Lehrer
• es gibt Schüler, die keine Spiele im
Unterricht wollen
Sieben der befragten Lehrer gaben an, dass das Spie l eine notwendige
Unterrichtskomponente ist. Für drei der Personen is t das Spiel keine „ordentliche“
Unterrichtsmethode.
Die Meinungen der befragten Personen sind untersch iedlich. Vielleicht geht es hier
um die Bedeutung des Spiels für den Lehrer. Für die meisten Lehrer sind Spiele ein
wichtiges Element des Unterrichts. Aber für diejeni gen Lehrer, die Spiele ganz selten
im Unterricht verwenden, sind sie keine Unterrichts methode.
64 Frage 12
Woher nehmen Sie Materialien und Ideen für Spiele i m Ihrem Unterricht?
selbst
erstellte Materialien selbst erstellte
Materialien;
Spielesammlungen selbst erstellte
Materialien;
Lehrbuch;
Spielesammlungen Lehrbuch;
Spielesammlungen
2 Lehrer 5 Lehrer 1 Lehrer 1 Lehrer
Bei dieser Frage gaben zwei der Befragten an, dass sie für die Spielplanung vor
allem selbst erstellte Materialien verwenden. Fünf Personen nehmen Ideen für Spiele
von selbst erstellten Materialien und Spielesammlun gen. Eine der befragten
Personen verwendet selbst erstellte Materialien, da s Lehrbuch und eine
Spielesammlung. Eine weitere Person gab an, dass si e Ideen für Spiele von
Spielesammlungen und aus dem Lehrbuch nimmt. Ein Le hrer gab keine Antwort an.
Es hat mich interessiert, welche Materialien die Le hrer zur Planung und
zur Durchführung des Spiels verwenden. Die befragte n Lehrer greifen auf
verschiedene Quellen zurück.
Frage 13
Welche sprachlichen Elemente üben die Schüler in Ih rem Unterricht hauptsächlich
durch die Spiele?
Grammatik
Wortschatz
Sprechen
Lesen
Schreiben
Hören Grammatik
Wortschatz
Sprechen
Schreiben
Hören Grammatik
Wortschatz Grammatik
Wortschatz
Sprechen
2 Lehrer 1 Lehrer 2 Lehrer 3 Lehrer
65 Zwei Personen haben bei der Beantwortung dieser Fra ge angegeben, dass folgende
sprachliche Elemente durch die Spiele geübt werden: Grammatik, Wortschatz,
Sprechen, Lesen, Schreiben, Hören. Eine der befragt en Personen gab an, dass die
Schüler durch die Spiele vor allem Grammatik, Worts chatz, Sprechen, Schreiben und
Hören üben. Zwei der Lehrer verwenden Spiele zum Üb en der Grammatik und
Wortschatz. Drei der befragten Lehrer setzen Spiele im Unterricht ein, um vor allem
Grammatik, Wortschatz und Sprechen zu üben. Zwei de r Befragten gaben keine
Antwort an.
Bei dieser Frage wollte ich wissen, welche sprachli chen Elemente am meisten geübt
werden. Die Ergebnisse zeigen, dass Spiele sehr hil freich bei der Festigung der
Sprachfertigkeiten sind. Sie eignen sich auch sehr gut zur Übung von grammatischen
Strukturen oder des Wortschatzes.
Frage 14
Was wollen Sie in Ihrem Unterricht durch den Einsat z von Spielen erreichen?
Lernschwierigkeiten
abbauen Selbstbewusstsein
der Schüler stärken Lernschwierigkeiten
abbauen;
Selbstbewusstsein
der Schüler stärken
2 Lehrer 1 Lehrer 6 Lehrer
Bei dieser Frage gaben zwei der befragten Lehrer an , dass sie durch den
Spieleinsatz vor allem Lernschwierigkeiten abbauen möchten. Einer der Lehrer
verwendet Spiele im Unterricht vor allem dazu, das Selbstbewusstsein der Schüler
zu stärken. Sechs der Befragten setzen Spiele ein, um Lernschwierigkeiten
abzubauen und das Selbstbewusstsein der Schüler zu stärken. Eine Person gab
keine Antwort.
Die meisten Lehrer wollen durch den Spieleinsatz im Unterricht Lernschwierigkeiten
abbauen und dadurch Selbsbewusstsein der Schüler st ärken.
66 Zusammenfassung
Ziel meiner Befragung war es, anhand einer Stichpro be aufzuzeigen, wie Lehrer die
spielerischen Aktivitäten im Unterricht verstehen, welche Einstellung sie zur
Anwendung der didaktischen Spiele haben und in welc hem Ausmaß das Spiel im
Unterricht eingesetzt wird. Um oben genannte Aspekt e zu analysieren, habe ich
folgende Fragen gestellt:
• Wie lange sind Sie schon als Lehrer/Lehrerin tätig ?
• Halten Sie den Einsatz von Spielen im Unterricht f ür sinnvoll?
• Setzen Sie Spiele in Ihrem Unterricht ein und wenn ja, welche?
• Wann und wie setzen Sie Spiele im Unterricht ein?
• Wie reagieren die Schüler auf die spielerischen Ak tivitäten im Unterricht?
• Konzentrieren sich die Schüler auf das Spiel oder nutzen sie es als Ablenkung
für unterrichtsfremde Tätigkeiten?
• Sehen Sie im Einsatz von Spielen einen Erfolg für Ihren Unterricht?
• Wie häufig sollte man Spiele im Unterricht einsetz en?
• Was sollte die Lehrkraft bei der Planung eines Spi els berücksichtigen?
• Sehen Sie Schwierigkeiten im Einsatz von Spielen i m Unterricht und wenn ja,
welche?
• Spielerische Aktivitäten im Unterricht sind für Si e: Eine notwendige
Unterrichtskomponente/keine „ordentliche“ Unterrich tsmethode
• Woher nehmen Sie Materialien und Ideen für Spiele im Ihrem Unterricht?
• Welche sprachlichen Elemente üben die Schüler in I hrem Unterricht
hauptsächlich durch die Spiele?
• Was wollen Sie in Ihrem Unterricht durch den Einsa tz von Spielen erreichen?
Der Großteil der Lehrer äußert sich positiv zu spie lerischen Aktivitäten im Unterricht,
vor allem Junglehrer zeigen eine große Begeisterung .
Im Laufe der Auswertung wurde herausgefunden, dass die alteingesessenen Lehrer
der Anwendung des Spiels im Unterricht distanzierte r gegenüberstehen als die
Junglehrer. Diejenigen Personen, die den Lehrberuf schon länger ausüben, sind
67 meist der Meinung, dass das Spiel zwar ein wichtige s Element des Unterrichts ist,
diesen jedoch nicht ersetzen kann.
Die Aussagen der Mehrheit der befragten Lehrkräfte zeigen, dass die Anwendung
von Spielen im Unterricht auf jeden Fall sinnvoll i st:
• Spiele sind immer wieder motivierend
• Mit Spielen werden Fertigkeiten vertieft
• Spiele fördern die Aktivität der Schüler
• Spiele dienen der Abwechslung und der Auflockerung des Unterrichts
• Spiele fördern die Motivation zum Gebrauch der Fre mdsprache
• Spiele fördern die intellektuelle Entwicklung der Schüler
• Spiele helfen bei verschiedenen Aufgaben (Wiederho lung, Einführung neuen
Materials, Zusammenfassung)
• Man lernt am leichtesten beim Spielen, weil es sch wer zu merken ist, wann
man die Inhalte mitbekommt
• Spiele helfen, das Gruppenklima verbessern
Das Hauptziel der Spielanwendung im Unterricht ist für die meisten der Befragten die
Motivierung der Schüler. Die Lehrer meinen, dass da s aktive Handeln der Schüler im
Spiel die Lernmotivation positiv beeinflussen könne sowie die Ausbildung von
Lernprozessen ermögliche. Für drei der Befragten is t die Motivation nicht das einzige
Ziel: Sie verwenden Spiele auch zum Abschluss des U nterrichts, als Belohnung nach
einer anstrengenden Phase des Lernens oder als Unt erbrechung des Lehrstoffes.
Zu den von den Lehrern am häufigsten verwendeten Sp ielen gehören in erste Linie
Brett), Dialog), Rate), Domino), Theater), Erinneru ngs) und Sprechspiele.
Mich hat auch interessiert, wie häufig man Spiele i m Unterricht einsetzen sollte. Dazu
gibt es jedoch keine eindeutigen Aussagen. Die Mehr heit der Lehrer gab an, dass
man Spiel nicht so oft anwenden sollte, das heißt a b und zu oder einmal pro Kapitel.
Die Lehrer merkten an, dass die Häufigkeit der Spie lanwendung davon abhängen
könnte, wie die Schüler reagieren, ob sie gerne spi elen wollen oder ob ihnen der
spontane Gebrauch der Sprache eher Angst breitet.
Bei der Befragung sollten sich die Lehrkräfte auch zu den Reaktionen ihrer Schüler
auf das Spiel im Unterricht äußern. Die Ergebnisse zeigen, dass die Schüler meist
positiv aber ohne Begeisterung auf die spielerische n Aktivitäten reagieren.
68 Ein weiterer Aspekt der Untersuchung widmete sich d er Frage, ob sich die Schüler
auf das Spiel konzentrieren oder ob sie es als Able nkung für unterrichtsfremde
Tätigkeit nutzen. Aus den Antworten geht hervor, da ss sich die Schüler meist auf das
Spiel konzentrieren. Vier der befragten Lehrer gabe n an, dass in ihren Unterricht
viele Schüler das Spiel als Ablenkung für unterrich tsfremde Tätigkeiten nutzen. Ob
die Schüler sich auf das Spiel konzentrieren oder o b sie es zur Auflockerung des
Unterrichts benutzen: wichtig ist, dass die Lehrkra ft darauf achten, dass die Schüler
das Spiel als eine von vielen Aufgaben im Unterrich t und nicht als etwas Besonderes
betrachten.
Der Großteil der Befragten sieht einen Erfolg im Ei nsatz von Spielen im Unterricht.
Zusätzliche gemachte Angaben beinhalten Punkte wie die folgenden:
) Die Motivation der Schüler steigt, sie sind entsp annt und zufrieden.
) Das Spiel eignet sich zur Vertiefung und Automat isierung sprachlicher
Strukturen und zur Abwechslung im Unterricht.
) Es bringt Erfolge im Bereich der Lexik.
) Es fördert die Entwicklung der Kommunikation in d er Gruppe.
) Es verbessert die Zusammenarbeit.
Einer der Lehrer bemerkt, dass einige Elemente des Lehrstoffs (Grammatik) genau
erklärt werden müssen und Spiele das nicht ermöglic hen. Deswegen seien Spiele in
manchen Fällen keine gute Methode.
Die nächste Antwortkategorie widmet sich der Planun g des Spiels im Unterricht und
dem, was die Lehrkraft dabei berücksichtigen muss. Die Ergebnisse sind insofern
nicht sehr aussagekräftig, weil es sich um subjekti ve Einschätzungen der
Lehrpersonen handelt.
Hier wurden folgende Aussagen gemacht:
) Klassengröße: Es sollte eine angemessen große Gru ppe sein.
) Zeitorganisation: Es ist wichtig, Zeit für Spiele zu finden.
) Lernziel: Der Lehrer muss sich bewusst sein, welc hes Ziel durch das Spiel
erreicht werden soll.
69 ) Die Regeln sollen gut erklärt und das Spiel der G ruppendynamik angepasst
werden können
) Das Niveau der Schüler soll berücksichtigt werden .
) Alter der Lernenden: Handelt es sich um Kinder od er um Erwachsene?
) Die Übungen sollen nach ihrem Schwierigkeitsgrad abgestuft werden.
) Das Spiel soll nicht als gesonderte Unterrichtsfo rm angesehen werden
Bei der Anwendung von Spielen im Unterricht gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher
Probleme und Schwierigkeiten. Folgende Angaben wurd en der Kategorie
„Schwierigkeiten im Einsatz von Spielen im Unterric ht“ zugeordnet:
) Zeitmangel
) zu wenig Platz im Raum bei Bewegungsspielen
) Die Lernenden haben manchmal keine Lust aufs Spie len.
) Spiele können als Aufgaben und Tätigkeiten außers ystematischer Arbeit im
Unterricht betrachtet werden.
) Die Lernenden sind eher konservativen grammatikor ientierten
Sprachunterricht gewohnt.
) Während des Spiels kann ein Wettstreit entstehen.
) Unterschiedliches Sprachniveau der Schüler
Weiters hat mich interessiert, ob spielerische Akti vitäten im Unterricht für die Lehrer
eine notwendige Unterrichtskomponente oder keine „o rdentliche“ Methode sind. Die
Ergebnisse zeigen, dass für die Mehrheit der befrag ten Lehrer Spiele eine wichtige
Komponente des Unterrichts sind:
) Spiele gehören zum Fremdsprachenlernen genauso da zu wie Grammatik)
Übungen, Lückentexte, Hörtexte usw.
) Schüler lernen bei Spielen das Gelernte in einem aktuellen Situationskontext
aktiv anzuwenden.
) Spiele ermöglichen den lustvollen Umgang mit Spra che, auch mit der fremden
Sprache.
) Spiele sind besonders wichtig wenn man mit Klein kindern arbeitet.
) Spiele fördern die Lernbereitschaft.
70 ) Spiele helfen bei verschiedenen Aufgaben im Unter richt.
Für drei der befragten Personen stellen spielerisch e Aktivitäten keine „ordentliche“
Methode dar:
) Es gibt Schüler, die einfach keine Spiele im Unte rricht wollen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der untersucht wurde , sind sprachliche Strukturen. Zu
den am häufigsten geübten Sprachbereichen gehören G rammatik, Wortschatz und
Sprechen.
Die befragten Lehrer wollen durch den Spieleinsatz im Unterricht vor allem
Lernschwierigkeiten abbauen und das Selbstbewusstse in der Schüler stärken.
Einige Antworten der befragten Lehrkräfte überrasch ten mich ein wenig. Einer der
befragten Lehrer hat eine negative Einstellung zur Spielanwendung im Unterricht, er
ist ganz dagegen. Seiner Meinung nach kann durch de n Spieleinsatz im Unterricht
zwischen den Schülern ein Wettstreit entstehen. Das Lernziel würde meist nicht
erreicht. Der Lehrer müsse sich auch auf Disziplins chwierigkeiten der Schüler
vorbereiten, weil nicht alle Schüler mit Spielsitua tionen vertraut seien.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die befragte n Lehrer das Spiel nicht als
gesonderte Unterrichtsform sehen. Sie setzen Spiele im Unterricht zwar gern ein,
aber nicht zu oft, weil das Spiel den Unterricht be reichern und nicht ersetzen soll.
Spiele bieten sich dann sehr gut an, wenn die Theme n oder Aufgaben nicht zu
kompliziert sind.
71 8. Schlussfolgerungen
In jeder Gesellschaft wird jeden Tag gespielt, sowo hl von Kindern als auch von
Menschen jeden Alters. Das Spiel ist ein Urphänomen , das schwer erklärt werden
kann; es hat eine Erholungsfunktion, kann aber auch der Selbstausbildung dienen.
In dieser Arbeit habe ich mich anhand der mir zugän glichen Fachliteratur mit dem
Spiel im Deutsch als Fremdsprache)Unterricht beschä ftigt. Gerade heutzutage, wo
Schulangst, Stress und Leistungsdruck die Schule be stimmen, sollte das Spiel
seinen fixen Platz im Unterricht haben.
Diese Arbeit sollte in erster Linie bestimmen, wie weit das Spiel im Deutsch als
Fremdsprache)Unterricht Anwendung findet und seine dortige Rolle hervorheben.
Die große Bedeutung des Spiels für die Menschen zei gt sich auch an der langen
Geschichte des Spiels, die am Anfang der Arbeit beh andelt wurde.
Im darauffolgenden Kapitel wurde erklärt, was unter dem Begriff „Spiel“ verstanden
wird.
Weiter habe ich mich mit der Frage befasst, warum s pielend gelernt werden soll.
Dabei wurde festgestellt, dass Spiele die Motivatio n verstärken und zu einer aktiven
Beteiligung der Schüler am Unterricht führen. Das w ichtigste Merkmal dabei ist, dass
das Spiel eine kommunikative Interaktion schaffen u nd zur Entwicklung aller
Sprachfertigkeiten führen kann.
Die Durchführung des Spiels im Unterricht läuft nic ht immer ohne Probleme ab. Im
Kapitel 5 wurde daher auf Schwierigkeiten und Probl eme im Zusammenhang mit
spielerischen Elementen im Unterricht eingegangen.
Die Schüler reagieren meistens positiv auf Spiele. Sie betrachten das Spiel als eine
von vielen Aufgaben im Unterricht. Es gibt aber auc h Schüler, die nicht spielen
wollen. Vielleicht handelt es sich hier um die Sche u oder Angst vor Neuem. In
diesem Fall kann der Lehrer mit dem Schüler ins Ges präch kommen und den
Kummer aufklären. Der Schüler könnte auch selbst zu m Vorschlagen eines Spiels
aufgefordert werden. Der Lehrer kann auch mit dem R est der Klasse das Spiel
beginnen, in der Hoffnung, dass der Schüler später zur Gruppe stoßen will. Meiner
72 Meinung wichtig ist es, dass jedes Spiel vom Lehrer eine sehr gute Vorbereitung
erfordert, um die Erwartungen von allen zu erfüllen .
Im Kapitel 6 wurden zahlreiche Beispiele für spiele rische Aktivitäten vorgestellt, die
zum Teil aus Spielesammlungen gewählt wurden; einig e von ihnen wurden von mir
selbst vorbereitet. Ich habe mich mit Sprech), Würf el), Karten), und Ratespiel
beschäftigt. Diese Spiele eignen sich zu verschiede nen Lernzielen. Sprechspiele
bieten die Möglichkeit, ins Gespräch miteinander zu kommen. Sie eignen sich also
sehr gut, die Sprechfertigkeit zu üben. Würfel), od er Ratespiele bieten sich an, um
verschiedene Grammatikstrukturen zu üben. Kartenspi ele können sich zur Festigung
des Wortschatzes eignen.
Am Ende dieses Kapitels wurden auch Unterrichtsentw ürfe vorgestellt, in denen
verschiedene Spiele eingesetzt werden.
Bestimmte Phasen des Lernens einer Fremdsprache wie Üben, Festigen oder
Wiederholen haben in der Schule einen hohen Stellen wert, sind aber für die Schüler
oft lästig. Bei einzelnen Elementen eines Lernstoff es können durch Spiele die
Anstrengungen erleichtert und Langeweile verhindert werden.
Das Spiel im Fremdsprachenunterricht einzusetzen, e rmöglicht den Schülern, die
Sprache mit Freude zu erlernen und führt zu einem b esseren Lernerfolg. Spiele
beeinflussen das Verhalten und die Einstellung auch in außerunterrichtlichen
Situationen. Daraus kann der Schluss gezogen werden , dass Spiele helfen, die
außerunterrichtliche Realität zu verarbeiten und au f sie vorzubereiten. Diese
Funktion ist vor allem in Rollenspielen zu beobacht en, in denen die Schüler in
unterschiedlichen Situationen eigene Rollen überneh men. Dabei haben sie die
Möglichkeit, sprachliche Verhaltensweisen und Reakt ionen auszuprobieren.
Es soll auch betont werden, dass nicht immer gespie lt werden kann. Das Spiel kann
den Unterricht bereichern, nicht jedoch ersetzen. S pielerische Aktivitäten können
einen regulären Lehrbuchlehrgang auf keinen Fall ga nz ablösen.
Die befragten Lehrer wiesen auf einen wichtigen Asp ekt hin, nämlich dass die Spiele
im Unterricht nicht als etwas Besonderes herausgest ellt werden dürfen.
73 Die spielerischen Aktivitäten sollten stattdessen a ls selbstverständlicher Baustein des
Unterrichts im Unterrichtsgeschehen immer wiederkeh ren.
Spiele können im Unterricht eingesetzt werden, wenn man eine neue Struktur
einführt, um herauszufinden, welche Kenntnisse bere its vorhanden sind, oder
nachdem der Lehrer eine neue Struktur eingeführt ha t, um festzustellen, wie viel die
Lernenden behalten haben. Spiele eignen sich auch s ehr gut zur Wiederholung eines
bestimmten Bereichs.
Ich will mit dieser Arbeit keinesfalls zeigen, dass Unterricht nur durch den Einsatz
von Spielen abgehalten werden soll, sondern darauf hinweisen, dass es wichtig ist,
verschiedene Lehrformen anzubieten. Das Spiel kann dabei helfen, Schule offener
und mehr an den Bedürfnissen der Schüler orientiert zu gestalten.
Wenn Spiele zur rechten Zeit und didaktisch richtig eingesetzt werden, verbessern
sie sicherlich die Aufnahme des Lernstoffes.
74 Abstract
In dieser Arbeit habe ich mich anhand der mir zugän glichen Fachliteratur mit dem
Spiel im Deutsch als Fremdsprache)Unterricht beschä ftigt.
Diese Arbeit sollte in erster Linie bestimmen, wie weit das Spiel im Deutsch als
Fremdsprache)Unterricht Anwendung findet und seine dortige Rolle hervorheben.
Das Spiel im Fremdsprachenunterricht einzusetzen, e rmöglicht den Schülern, die
Sprache mit Freude zu erlernen und führt zu einem b esseren Lernerfolg. Spiele
beeinflussen das Verhalten und die Einstellung auch in außerunterrichtlichen
Situationen. Daraus kann der Schluss gezogen werden , dass Spiele helfen, die
außerunterrichtliche Realität zu verarbeiten und au f sie vorzubereiten.
Es soll auch betont werden, dass nicht immer gespie lt werden kann. Das Spiel kann
den Unterricht bereichern, nicht jedoch ersetzen. S pielerische Aktivitäten können
einen regulären Lehrbuchlehrgang auf keinen Fall ga nz ablösen.
Die befragten Lehrer wiesen auf einen wichtigen Asp ekt hin, nämlich dass die Spiele
im Unterricht nicht als etwas Besonderes herausgest ellt werden dürfen.
Die spielerischen Aktivitäten sollten stattdessen a ls selbstverständlicher Baustein des
Unterrichts im Unterrichtsgeschehen immer wiederkeh ren.
Ich will mit dieser Arbeit keinesfalls zeigen, dass Unterricht nur durch den Einsatz
von Spielen abgehalten werden soll, sondern darauf hinweisen, dass es wichtig ist,
verschiedene Lehrformen anzubieten. Das Spiel kann dabei helfen, Schule offener
und mehr an den Bedürfnissen der Schüler orientiert zu gestalten.
75 9. Literaturverzeichnis
• Behme, Helma: Miteinander reden lernen. Sprechspie le im Unterricht. 4.,
unveränderliche Auflage; Iudicum Verlag; München 19 92.
• Dauvillier, Christa/ Dorothea Lévy)Hillerich: Spie le im Deutschunterricht.
Fernstudieneinheit 28. München: Langenscheidt, 2004 .
• Ehnert, Rolf: Zum Einsatz von Sprachlernspielen im Fremdsprachenunterricht
Deutsch. In: Alois Wierlacher (Hrsg.): Jahrbuch Deu tsch als Fremdsprache.
Bd. 8. Heidelberg: Groos, 1982.
• Flitner, Andreas: Spielen – Lernen. Praxis und Deu tung des Kinderspiels.
Serie Piper Band 22; Piper Verlag; München und Züri ch 1992.
• Groos, Karl: Das Spiel. Zwei Vorträge von Karl Gro os. I. Der Lebenswert des
Spiels. 2. Auflage, II. Das Spiel als Katharsis. Ve rlag von Gustav Fischer; Jena
1922.
• Hoppe, Hans: Spiel im Deutsch) und Fremdsprachenun terricht. Begründungen
und Kriterien für die fächerspezifische Spielauswah l und –verwendung. In:
Josef Kreuzer (Hrsg.): Handbuch der Spielpädagogik. Bd. 2: Das Spiel im
frühpädagogischen und schulischen Bereich. Düsseldo rf; Schwann, 1983.
• Huizinga, Johan: Homo ludens. Vom Ursprung der Kul tur im Spiel. Rowohlt;
Reinbeck bei Hamburg 1987.
• Kaiser, Franz)Josef/ Kaminski, Hans: Methodik des Ökonomie – Unterrichts.
Grundlagen eines handlungsorientierten Lernkonzepts mit Beispielen.
Klinkhardt; Heilbrunn 1994.
• Kant, Immanuel: Über Pädagogik. Herausgegeben von D. Friedrich Theodor
Rink; Nicolovius; Königsberg 1803.
76 • Kleppin, Karin: Das Sprachlernspiel im Fremdsprach enunterricht.
Untersuchungen zum Lehrer) und Lernenverhalten in S prachlernspielen.
Tübingen 1980.
• Kleppin, Karin: Sprach) und Sprachlernspiele. In: Bausch/ Christ/ Krumm
(Hrsg.): Handbuch Fremdsprachenunterricht. 5. Aufla ge; Tübingen 2007, S.
263 ) 266.
• Klippert, Heinz: Planspiele: Spielvorlagen zum soz ialen, politischen und
methodischen Lernen in Gruppen. Beltz Verlag; Weinh eim/Basel 1996.
• Koenig, Michael: Nachdenken über Spiele. Ein Plädo yer für die spielerische
Umgestaltung von Lernaktivitäten im Fremdsprachenun terricht. In: Babylonia
1/03; 2003; auf: http://www.babylonia)ti.ch/BABY103 /PDF/koen.pdf
(15.03.2010)
• Lohfert, Walter: Kommunikative Spiele für Deutsch als Fremdsprache:
Spielpläne und Materialien für die Grundstufe. 1. A uflage; Hueber; München
1991.
• Portmann, Adolf: Das Spiel als gestaltete Zeit. In : Flitner, Andreas: Das
Kinderspiel. Serie Piper; München 1988, S. 55 ) 60.
• Sánchez Benito, Juana/ Sanz, Carlos/ Drecke, Micha el: Spielend Deutsch
lernen: interaktive Arbeitsblätter für Anfänger und Fortgeschrittene.
Langenscheidt; Berlin und München 1997.
• Scheuerl, Hans (Hrsg.): Das Spiel. Unterschungen ü ber sein Wesen, seine
pädagogischen Möglichkeiten und Grenzen. Band 1. Be ltz Verlag; Weinheim
und Basel 1990.
• Scheuerl, Hans (Hrsg.): Das Spiel . Theorien des S piels. Band 2. Beltz Verlag;
Weinheim und Basel 1991.
77 • Spier, Anne: Mit Spielen Deutsch lernen. Spiele un d spielerische
Übungsformen für den Unterricht mit ausländischen K indern, Jugendlichen
und Erwachsenen. 10. , aktualisierte Auflage; Corne lsen)Scriptor Verlag;
Berlin 1999.
• Walter, Günter: Spiel und Spielpraxis in der Grund schule. Reihe Innovation
und Konzeption. Ludwig Auer GmbH; Donauwörth 1993.
• Wegener, Heide/ Hans)Jürgen Krumm: Spiele – Sprach spiele –
Sprachlernspiele. Thesen zur Funktion des Spielens im Deutschunterricht für
Ausländer. In: Alois Wieracher (Hrsg.): Jahrbuch De utsch als Fremdsprache.
Bd. 8. Heidelberg: Groos, 1982, S. 189 ) 202.
Lehrwerke
• Das Deutschmobil. Deutsch als Fremdsprache für Kin der. Lehrbuch 1;
Douvitsas)Gamst, Jutta; Xanthos, Eleftherios; Xant hos)Kretzschmer, Sigrid;
Klett Edition Deutsch; Münschen 1989.
• Deutsch aktiv Neu. Ein Lehrwerk für Erwachsene. Le hrbuch GS 1. Neuner,
Gerd; Scherling, Theo; Schmidt, Reiner; Wilms Heinz ; Langenscheidt; Berlin
ind München 1990.
• Wer? Wie? Was? 1: Seeger, Harald; Warszawski Dom W ydawniczy, 1995.
78 Anhang
Fragebogen „Das Spiel und seine Anwendung im DaF?Un terricht“
1. Wie lange sind Sie schon als Lehrer/Lehrerin tät ig? Jak długo pracuje
Pan/Pani jako nauczyciel/nauczycielka?
…………………………………………………………………………………………………
…………………………………………………………………………………………………
…………………………………………………………………………………………………
2. Halten Sie den Einsatz von Spielen im Unterricht für sinnvoll? Begründen Sie
Ihre Meinung. Czy zastosowanie gier dydaktycznych n a lekcji uwaŜa Pan/Pani
za sensowne? Proszę uzasadnić swoje zdanie.
…………………………………………………………………………………………………
…………………………………………………………………………………………………
……………………………………………………… …………………………………………
3. Setzten Sie Spiele in Ihrem Unterricht ein und w enn ja, welche? Czy stosuje
Pan/Pani gry dydaktyczne na lekcji? Jeśli tak, jaki e?
…………………………………………………………………………………………………
………………………………………………………………………………………………..
……………………………………………………………………………………………….
4. Wann und wie setzten Sie Spiele im Unterricht ei n? Kiedy i w jaki sposób
stosuje Pan/Pani gry na lekcji?
a. zur Motivation; jako motywacja uczniów
b. zum Abschluss des Unterrichts; na zakończenie le kcji
79 c. als Belohnung nach einer anstrengenden Phase des Lernens; jako nagroda
po zakończonej nauce
d. als Unterbrechung des Lehrstoffes; jako przerwa w nauce
e. ………………………..
5. Wie reagieren die Schüler auf die spielerischen Aktivitäten im Unterricht?
Jak reagują uczniowie na zastosowanie gier na lekcj i?
a. begeistert und motiviert; z entuzjazmem i motywa cją
b. positiv, aber ohne Begeisterung; pozytywnie, ale bez entuzjazmu
c. ohne Spaß daran; nie wykazują zadowolenia
6. Konzentrieren sich die Schüler auf das Spiel ode r nutzen sie es als
Ablenkung für unterrichtsfremde Tätigkeiten? Czy uczniowie koncentrują się
na danej grze w czasie lekcji, czy traktują to racz ej jako przerwę, chwilowy
relaks od nauki?
…………………………………………………………………………………………………
…………………………………………………………………………………………………
…………………………………………………………………………………………………
7. Sehen Sie im Einsatz von Spielen einen Erfolg fü r Ihren Unterricht? Czy
stosowanie gier na Pani/Pana lekcji przynosi pozyty wne skutki?
………………………………………………………………………………………………….
………………………………………………………………………………………………….
………………………………………………………………………………………………….
8. Wie häufig sollte man Spiele im Unterricht einse tzen? Jak często powinno
stosować się gry na lekcji?
80 a. ab und zu; od czasu do czasu
b. 1 oder 2 mal pro Woche;1 lub 2 razy w tygodniu
c. 1 mal pro Kapitel; raz na jeden rozdział
d. ……………………….
9. Was sollte die Lehrkraft bei der Planung eines S piels berücksichtigen? Na co
powinien zwrócic uwagę nauczyciel planując zastosow ać gry na swojej lekcji?
………………………………………………………………………………………………….
………………………………………………………………………………………………….
………………………………………………………………………………………………….
10. Sehen Sie Schwierigkeiten im Einsatz von Spielen im Unterricht und wenn
ja, welche? Czy widzi Pan/Pani jakiekolwiek trudności w zastoso waniu gier na
lekcji? Jeśli tak, jakie?
…………………………………………… …………………………………………… ………………………….
…………………………………………… …………………………………………… ………………………….
…………………………………………… …………………………………………… ………………………….
11. Spielerische Aktivitäten im Unterricht sind für Sie: Gry na lekcji są dla
Pana/Pani:
• eine notwendige Unterrichtskomponente
• keine „ordentliche“ Unterrichtsmethode
Bitte begründen Sie Ihre Meinung: Prosze uzasadnić swoje zdanie:
…………………………………………… …………………………………………… ………………………….
…………………………………………… …………………………………………… ………………………….
…………………………………………… …………………………………………… ………………………….
12. Woher nehmen Sie Materialien und Ideen für Spie le in Ihrem Unterricht?
Skąd bierze Pan/Pani materiały oraz pomysły na zast osowanie gier na lekcji?
81 a. selbst erstellte Materialien; własne materiały
b. Lehrbuch; podręcznik
c. Spielesammlungen; zbiór gier
d. ………………………
13. Welche sprachlichen Elemente üben die Schüler i n Ihrem Unterricht
hauptsächlich durch die Spiele? Jakie elementy języ kowe ćwiczą uczniowie
poprzez gry najczęsciej na Pana/Pani lekcji?
a. Grammatik; gramatyka
b. Wortschatz; słownictwo
c. Sprechen; mówienie
d. Lesen; czytanie
e. Schreiben; pisanie
f. Hören; słuchanie
g. …………………………….
14. Was wollen Sie in Ihrem Unterricht durch den Ei nsatz von Spielen
erreichen? Co chciałby Pan/ chciałaby Pani osiągnąć stosując gry na lekcji?
a. Lernschwierigkeiten abbauen; zmniejszyć trudnośc i uczniów w nauce
b. Selbstbewusstsein der Schüler stärken; poprawić pewność i wiarę w siebie
uczniów
c. ………………………………………… …..
Herzlichen Dank für Ihre Mitarbeit und Ihre Zeit
82 Lebenslauf
Familienname Kruk
Vorname Agnieszka
Geburtsdatum 31.07.1982
Geburtsort Polen
Staatsangehörigkeit Polen
Matrikelnummer 0207017
Studienrichtung Deutsche Philolog ie
Ausbildung
1989 – 1997 Volksschule in Rawa Mazowiecka
1997 – 2001 Allgemeinbildende Oberschule in
Skierniewice
Mai 20 01 Matura
2002 – 2007 Translationswissenschaft an der
Universität Wien
2007 – 2010 Deutsche Philologie an der Universität
Wien
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